Jedes Jahr, irgendwann zwischen Ende März und Mitte April, fängt in Deutschland die Spargelsaison an und dauert bis zum 24. Juni, dem Johannistag. Bis zu diesem Tag darf Spargel offiziell in Deutschland „gestochen“ werden (so nennt man das Ernten des Spargels).
Die Spargelsaison ist ein jährlicher Hype, dem auch wir uns nicht entziehen können.
Liegt es daran, dass frischer Spargel nur saisonal und wenige Wochen im Jahr verfügbar ist? Dass die weißen Stangen von Hand geerntet werden müssen und deshalb nicht ganz günstig sind? Liegt es an den entwässernden Eigenschaften des Spargels? An dem einzigartigen Geschmack? Oder weil er gerne als “gesundes Lebensmittel” angepriesen wird?
Daniel und ich essen sehr gerne Spargel, weil er uns schmeckt, zum Beispiel mit gekochten Kartoffeln und veganer grüner Soße.
Spargel hat ein Image als “gesundes” Lebensmittel. Doch die guten Eigenschaften des Spargels werden häufig dadurch zunichte gemacht, dass man ihn in Schinken einwickelt und in Sauce Hollandaise ertränkt. Das bisschen Petersilie reißt es dann auch nicht mehr raus.
Schade eigentlich, denn mit Spargel kann man so viel mehr machen! Ich stelle dir heute drei einfache Spargelrezepte vor, für die du nicht lange in der Küche stehen musst, die perfekt für Läufer geeignet sind – und die den Spargel mal in ein ganz neues Licht rücken.
Spargel auf Rucolabett mit getrockneten Tomaten und Himbeeressig
Für 2 Portionen (als Vorspeise)
- 250 g Spargel
- Salz, Zucker
- 5 getrocknete Tomaten
- 30 g Rucolasalat
- Pfeffer
- 3 EL Himbeeressig (oder ein anderer fruchtiger Essig)
- 1 EL Speiseöl nach Wahl
- Sonnenblumenkerne zum Bestreuen
Zubereitung
- Spargel schälen, die holzigen Enden wenn notwendig entfernen und den Spargel in ca. 1-2 cm lange Stücke schneiden.
- In einem Kochtopf (oder in einem Dämpfeinsatz) kochen. Ich gebe immer noch jeweils eine Prise Salz und Zucker ins Kochwasser, das ist aber optional. Je nach Spargeldicke etwa 10-15 Minuten lang kochen. Der Spargel sollte weich, aber noch etwas bissfest sein und nicht zerfallen.
- In der Zwischenzeit den Rucolasalat waschen und trocknen. Ganz einfach geht das mit einer Salatschleuder. Den Salat auf zwei Teller verteilen.
- Die getrockneten Tomaten in feine Streifen schneiden und zusammen mit den leicht abgekühlten Spargelstücken auf dem Rucolasalat verteilen.
- Himbeeressig mit Öl nach Wahl ganz fein auf dem Salat verteilen und kräftig pfeffern. Am Ende mit Sonnenblumenkernen bestreuen.
Ich habe für diesen Salat ein Macadamianussöl gewählt, weil wir gerade eine Flasche geöffnet hatten. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein geschmacksneutrales Öl sehr gut passt – ganz wie du magst.
Tipp: Wenn du getrocknete Tomaten in Öl verwendest, benötigst du das zusätzliche Öl gar nicht mehr. Wir kaufen meist getrocknete, nicht-eingelegte Tomaten, da ist 1 EL Öl für zwei Portionen in Ordnung
Pasta mit Spargelstreifen, grünen Bohnen und einer cremigen Zitronensoße
Zutaten (für 2 Portionen)
- 250 g Spargel
- Salz, Zucker
- 250 g Pasta, z.B. Vollkorn-Penne
- 80 g Cashewkerne
- 200 ml Gemüsebrühe
- Saft einer kleinen Zitrone
- 125 g Stangenbohnen
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Rapsöl
- Pfeffer
- 1/2 Bund frische Petersilie
Zubereitung
- Die Cashewkerne für ca. 2-3 Stunden in Wasser einweichen. Anschließend abgießen und zusammen mit der Gemüsebrühe und dem Saft der Zitrone mixen, bis eine möglichst homogene Flüssigkeit entsteht. Es dürfen noch Mini-Cashewstücke vorhanden sein.
- Den Spargel wie in Rezept 1 zubereiten.
- In der Zwischenzeit einen Topf mit Salzwasser für die Pasta zum Kochen bringen und die Pasta kochen, bis sie al dente ist.
- Die grünen Bohnen waschen und in ca. 2 cm lange Stücke schneiden. In einem kleinen Topf dämpfen. Am besten geht dies mit einem Dämpfeinsatz im Topf. Anschließend abtropfen lassen.
- Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Zusammen mit dem Rapsöl in einer beschichteten Pfanne leicht bräunen. Die Cashew-Zitronen-Mischung hinzugeben und je nach Konsistenz noch etwas einkochen lassen. Spargel und grüne Bohnen zur Soße geben, vorsichtig umrühren und kräftig pfeffern.
- Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken.
- Die Pasta auf zwei tiefen Tellern anrichten, die Soße dazugeben, mit frischer Petersilie garnieren und sofort mit dem Essen loslegen!
Eine Soße auf Cashewkern-Basis ist eine tolle Alternative zu einer Pflanzensahnesoße – sie ist wahnsinnig cremig und sahnig, ohne Zutaten wie Glukose-Fruktose-Sirup, Emulgatoren und Stabilisatoren zu enthalten – und damit ein natürlicheres Lebensmittel.
Für beide Rezepte kannst du Spargelbruch kaufen. Dieser ist um einiges günstiger, steht den ganzen Stangen geschmacklich aber in nichts nach.
Gedämpfte Süßkartoffeln mit grünem Spargel
In den USA ist grüner Spargel sehr populär. “Unseren” weißen Spargel gibt es dort so gut wie gar nicht. Grüner Spargel muss nicht geschält werden – und du kannst ihn sogar roh essen.
Zutaten (für 2 Portionen)
- 2 Süßkartoffeln mittlerer Größe
- 250 g grüner Spargel
- 2 EL Olivenöl
- Scharfes Paprika- oder Chilipulver
- Pfeffer
- Salz
Zubereitung
- Süßkartoffeln gut waschen und würfeln.
- In einem Dämpfeinsatz garen, bis die Süßkartoffeln weich sind (ca. 12 Minuten). Ich finde an Süßkartoffeln gerade diesen Geschmack einzigartig, wenn sie auf der Zunge fast von selbst zerfallen.
- Spargel waschen, wenn notwendig das holzige Ende entfernen, und in ca. 1 cm kleine Stücke schneiden.
- Kurz bevor die Süßkartoffeln den richtigen Weichheitsgrad erreicht haben den Spargel ca. 3-4 Minuten mitgaren. Der Spargel soll noch richtig knackig sein.
- In einem Glas das Öl zusammen mit den Gewürzen verquirlen.
- Die Süßkartoffel-Spargel-Mischung auf Tellern anrichten, mit der Öl-Gewürzmischung beträufeln und sofort mit dem Essen loslegen.
PS: Welches ist dein Lieblings-Rezept mit Spargel?
Linda
Schöne Rezepte, besonders der Salat gefällt mir gut 🙂
Allerdings kann man nicht nur grünen Spargel roh essen, auch bei weißem geht das sehr gut.
Schälen muss man ihn natürlich trotzdem vorher 😉
Katrin Schäfer
Danke Linda, da hab ich mal wieder was gelernt. Das wusste ich noch nicht – werden wir demnächst bestimmt mal probieren!
Viele Grüße, Katrin
Christof
Hallo Katrin,
danke für die Rezepte! Ich liebe Spargel, egal ob grün oder weiß. Du schreibst, dass man grünen Spargel roh essen kann. Da stimmt natürlich, aber auch weißer Spargel ist roh sehr lecker. Zum Beispiel in einem Salat aus Spargel (in dünne schräge Scheiben schneiden), Rucola, Erdbeeren (erste Erdbeeren aus Deutschland gibt es bereits) und einem Dressing aus Orangensaft, Apfelessig, Öl, Vanillemark, Salz und Pfeffer.
Viele Grüße
Christof
Katrin Schäfer
Hallo Christof,
danke, da habe ich mal wieder was gelernt – ich wusste wirklich noch nicht, dass man auch den weißen Spargel roh essen kann.
Wir haben heute morgen auch schon die ersten deutschen Erdbeeren gesehen, die sahen aber noch etwas blässlich auch. Also gebe ich ihnen noch ein paar Tage – und dann wird dein Salat mal ausprobiert – vielen Dank!
Viele Grüße, Katrin
Frank
Hallo Katrin,
gute Rezepte! Mir gefällt die Idee mit der Cashew/Zitronensauce ganz gut. Allerdings würde ich nicht grüne Bohnen dazu nehmen, denn frische kommen zur (mitteleuropäischen) Spargelzeit von eher weiter weg. Aber Karotten tun es sicher auch!
Noch ein Rezept:
Gebratener Spargel mit Ingwer & Sojasauce
Für Vier!
-ca. 1 kg Bruchspargel
-1 Knoblauchzehe gehackt
-frischer Knoblauch nach Lust (gehackt oder gehobelt)
-2-4 Essl. Sojasauce
-2 Essl. Zitronensaft
-1 Essl. Agavendicksaft
-Spargel schälen, in ca. 5 cm lange Stücke schneiden
-Aus Sojasce. Zitronensaft und Agavensaft eine Sauce rühren
-Ingwer und Knoblauch anschwitzen
-Spargel scharf in Sesamöl anbraten (je nach gewünschter Bissfestigkeit)
Tipp: am besten möglichst gleich dicke Spargelstangen wählen
Vom Herd nehmen und mit der Sauce übergiessen
Ingwer und Knoblauch dazu geben
Als Deko Schnittlauch drüber streuen
Guten Appetit
Katrin Schäfer
Danke für dein Rezept, Frank! Hört sich sehr lecker und einfach in der Zubereitung an. Und klar, anstatt Bohnen kann man alles nehmen, was einem schmeckt und passt!
Viele Grüße, Katrin
Aileen
Ich esse ja am liebsten grünen Spargel (diagonal in Scheiben geschnitten und angebraten) mit Erdbeeren (in Spalten geschnitten) sowie etwas Salz und viel Pfeffer. Leeecker und mal was ganz Anderes. 🙂
Nina
Huhu Katrin, wir hatten heute Abend auch Spargel. Allerdings tatsächlich in einer Sauce Hollandaise „ertränkt“. War das lecker. Hmmm!
100 Gramm Alsan, 30 Gramm Mehl, 300 Gramm Gemüsebrühe mit 300 Gramm Reissahne vermischen und dann zur Mehlschwitze hinzugeben.
Spritzer Zitrone, etwas Salz, Kurkuma und (Cayenn) Pfeffer dazu – fertig.
Wer’s mag kann noch einen Schuss veganen Weißwein dazu geben.
Das Rezept habe ich aus dem Kochbuch von Björn Moschinski und ist hier bei uns ein Klassiker .-)
Deine Rezepte probier ich definitiv bald aus.
Grüße von Nina
Barbara
Hallo Nina,
danke für diese Variante! Ich bin sozusagen „Neu-Vegan-Esser“ und war gerade auf der Suche nach einer veganen variante der „guten alten Hollandaise“. Super! Aber die anderen Rezepte hören sich auch total lecker an.
Liebe Grüße
Barbara
Claudia
Hallo Katrin,
da ich in der Rheinebene und damit im größten Spargelgebiet Deutschlands lebe, ist das leckere weiße Gemüse während der Spargelsaison bei uns natürlich ganz oft auf der Speisekarte.
Spargel wird bei uns klassisch so gekocht:
Entweder als Stangen oder Stücke in Wasser (je nach benötigter Menge für die anschließende Soße mal mehr und mal weniger) mit Salz, Zucker, einem kleinen Stück Butter (für uns natürlich Margarine) und ein wenig Zitronensaft bissfest (d.h. ca. 20 Min.) kochen.
Die Brühe auf jeden Fall zur Weiterverwendung in ein Gefäß abgießen.
Wenn am Ende was übrig ist, was nicht für die Soße gebraucht wurde, gibt es auch mal eine leckere Spargelcremesuppe.
Spargelsalat gibt es hier meistens als ganz einfache, aber unglaublich leckere Variante:
Spargel in Stücken kochen (vielleicht mit einer extra Portion Spargelköpfen), Brühe auffangen und den Spargel noch warm mit Salz, Zucker, etwas weißem Pfeffer, viel Schnittlauch, Zitronensaft (oder mildem Zitronenessig) und einem neutralen Öl (Sonnenblume, Raps, Distel) und natürlich etwas Spargelbrühe anmachen.
Dazu schmeckt herzhaftes Bauernbrot.
Da hier meist Brühe übrig ist, diese später mit etwas Gemüsebrühe würzen, mit Speisestärke andicken und mit Sojasahne verfeinern. Auch hier darf gerne Schnittlauch nach Gusto verwendet werden. Und schon hat man eine leckere Spargelcremesuppe.
Auch ein Klassiker in der Spargelgegend sind Pfannkuchen mit Spargelgemüse.
Mmmhh…lecker!
Katrin Schäfer
Hallo Claudia,
ich weiß was es am Freitag bei uns gibt: Spargelsuppe! Vielen Dank, das ist ja wirklich ganz einfach!
Viele Grüße
Katrin
Cora
Hallo Katrin,
gerade eben habe ich den letzten Bissen Spargel auf Rucola mit getrockneten Tomaten genossen – war das lecker!! Vielen Dank für das tolle Rezept!
Die anderen beiden Rezepte werde ich dann in den nächsten Tagen auch noch ausprobieren, habe noch ein paar Stangen hier. 🙂
Dass man Spargel roh essen kann, wusste ich auch nicht, vielen Dank an die Ideengeber oben.
Viele Grüße
Katrin Schäfer
Hallo Cora,
freut mich, bei uns wird es am langen Osterwochenende auch wieder kräftig Spargel geben – in allen Varianten 🙂
Viele Grüße
Katrin
Chrissi
Das sind alles super Rezepte. Ich werde auf alle Fälle die Hollandes u. die grüne Sosse ausprobieren . Hoffe es gehen auch andere Kräuter weil ich nicht weiss ob ich die hier im hohen
Norden bei Bremen bekomme.
Katrin Schäfer
Hallo Chrissi,
ganz bestimmt geht das auch mit anderen Kräutern. Ich würde auf jeden Fall eine Mischung von Kräutern nehmen, das ist immer gut.
Hier kriegt man die nicht nur frisch, sondern notfalls auch tiefgefroren in Päckchen, die „Grüne Soße Kräuter“ heißen. Ich habe heute ein frisches Paket erstanden – und freue mich schon auf die grüne Soße morgen!
Lass es dir schmecken – viele Grüße, Katrin
Alina
Die grüne Frankfurter Soße habe ich gestern erstmals zu weißem Spargel und Salzkartoffeln ausprobiert. Super lecker! Ich hatte allerdings neben den Kräutern noch etwas Rucola in den Mixer getan. Grund dafür war, dass meine Kräuter auf dem Balkon noch nicht so richtig ertragbringend wachsen, deshalb kann ich noch nicht soviel von den Kräutern ernten. So hatte ich eine Handvoll Rucola Salat als Basis genommen. Von den Kräutern kamen rein: 2 Salbeiblätter, Thymian, Sauerampfer und etwas Rosmarin-Nadeln.
Claudia
Hallo Katrin,
wir haben gestern die Zitronensoße zu Stangenspargel mit neuen Kartoffeln ausprobiert und sind sehr begeistert.
Diese Soße wird es künftig öfter geben- auch zu anderen Gemüsen. Sehr lecker! Vielen Dank für das Rezept.
Viele liebe Grüße
Claudia
Katrin Schäfer
Freut mich Claudia! Wir werden die Soße morgen abwandeln und zu Pilzen essen. Ich finde sie als Grundlage super, so ist eine verarbeitete Sojasahne überflüssig!
Viele Grüße, Katrin
Rose Black
Hallo,
vielleicht an dieser Stelle nur halb am richtigen Platz, aber warum steht in allen Rezepten mit Nüssen, dass das Einweichwasser abgegossen werden soll?
Schüttet man da nicht einen Teil der wertvollen Inhaltsstoffe mit weg?
Danke und liebe Grüße
Rose
Katrin Schäfer
Hallo Rose, vielen Dank für deine Anmerkung!
Wir können es dir auch nicht sagen, es war bei uns einfach so drin. Lustigerweise haben wir am Donnerstag Morgen, als wir unsere Haselnussmilch gemacht haben, genau das gleiche gedacht – und das Wasser nicht weggeschüttet, sondern verwendet.
Viele Grüße, Katrin
Steffi
Mmmmmh, lecker ?…. bei uns gab es heute so etwas wie eine Kombi aus euren Spargelrezepten 1 und 2! Spargel & Pilze in der Pfanne gebraten, dazu Vollkornpenne, ein paar Tomaten und am Ende Rucola unter gemischt!. Dazu eure super-leckre Cashew-Zitronen-Sosse und ein Traum von einem Abendessen ist wahr geworden?
Danke für eure tollen Rezepte und die super Trainingsideen und -tipps!
Ich bin ein grosser bevegt-Fan!