Als uns Anthony Horyna im Sommer 2017 zum ersten Mal im beVegt-Podcast besucht hat, konnten wir anschließend einen besonderen Meilenstein mit ihm feiern: Bei unserer gemeinsamen Laufrunde durch Oberursel machte er seinen 600. Lauftag in Folge perfekt.
Anthony ist ein Streakrunner, ein Täglichläufer. Über den „inneren Schweinehund“, der tagein tagaus die guten Vorsätze zigtausender Möchtegern-Läufer:innen auf der ganzen Welt zunichte macht, kann er nur müde lächeln.
Anthony geht laufen, ohne Wenn und Aber: Egal ob es regnet oder stürmt, egal wie voll sein Terminkalender ist – und erst recht egal, ob er sich „gerade“ danach fühlt oder nicht.
Und das seit inzwischen mehr als 1.200 Tagen.
Das Projekt 19/19: Es kann immer weiter gehen
Wir haben uns gedacht, dass es fast zwei Jahre nach unserem ersten Gespräch höchste Zeit ist, Anthony mal wieder vors Mikrofon zu holen, und über all das zu sprechen, was seit seinem 600. Lauftag passiert ist:
- Wie hat sich sein Verhältnis zum Täglichlaufen in den letzten Jahren verändert?
- Was treibt ihn nach mehr als drei Jahren immer noch an, jeden Tag die Laufschuhe zu schnüren?
- Ist das Täglichlaufen mit der Zeit schwerer oder einfacher für ihn geworden?
- Welche läuferischen Highlights hat er in den vergangenen Jahren erlebt?
Und dann haben wir mit Anthony über ein ganz besonderes Projekt gesprochen: das Projekt 19/19.
In diesem Sommer wird Anthony an 45 Tagen 1.900 km quer durch Deutschland laufen, um eine Diskussion über die gesellschaftlichen „Tabuthemen“ Depression und Suizid anzustoßen und Betroffenen Mut zu machen.
Das sind 45 Marathons an 45 aufeinanderfolgenden Tagen, mit denen er zeigen möchte, …
… dass es trotz Herausforderungen und Belastungen immer weiter gehen kann. Schritt für Schritt. Jeden Tag. Immer wieder aufs Neue. Beim tagtäglichen Marathon, wie im Leben.
projekt1919.de
Im Podcast berichtet uns Anthony von seiner Vorbereitung und der aufwändigen Logistik, die hinter solch einem Projekt steckt. Und du erfährst, wie du mit dabei sein und Anthony bei seinem Vorhaben unterstützen kannst.
Wir freuen uns, dass wir heute dieses inspirierende Gespräch mit dir teilen können, und wünschen dir viel Spaß beim Zuhören!
Unser Sponsor: Die BKK ProVita
Diese Folge des beVegt-Podcast wird dir präsentiert von der BKK ProVita – der ersten „veggiefreundlichen“ Krankenkasse in Deutschland.
Die BKK ProVita erstattet dir im Rahmen des Bonusprogramms „Bonus Plus Ernährung“ z.B.:
- Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B12, Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren,
- Blutuntersuchungen zu wichtigen Nährstoffen (z.B. Vitamin B12),
- sowie die Kosten für Messen, Veranstaltungen, Literatur und Kurse rund um eine gesunde vegane Ernährung in Höhe von bis zu 200 € pro Jahr – darunter auch unseren entspannten Ernährungskurs oder die beVegt-Kochschule!
Alle Infos zum veggiefreundlichen Angebot der BKK ProVita findest du hier.
Wir freuen uns, wenn du unseren Sponsor unterstützt, der diese Folge des beVegt-Podcast möglich gemacht hat.
Links und Infos zur Show
- Vernetze dich mit Anthony: Strava | Facebook | Instagram
- Titelbild: Björn Lexius
Beiträge und Podcasts
- beVegt-Podcast #084: Anthony läuft seit mehr als 600 Tagen am Stück – und denkt nicht ans Aufhören
- beVegt-Podcast #154: Florian Neuschwander – Ballern ist das neue Laufen
Personen und Organisationen
- Das Projekt 19/19
- Freunde fürs Leben e.V.
- James Lawrence | Buch: Iron Cowboy – Redefine Impossible*
- Ross Edgley (der Extremschwimmer)
- Frank Stuhlman (der laufende Feuerwehrmann)
- Dean Karnazes | Buch: Ultramarathon Man* | Buch: 50/50*
- Willpower Running (Sportlabel und Anthonys Laufteam)
- 361° Europa (Laufschuhe, Anthonys Sponsor)
- Persenk Ultra (160 km durch Bulgarien)
- 25-Stunden-Lauf Wiesbaden
Hilfe bei Depressionen
- Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111
- Kinder- und Jugendtelefon: 116 111
- Deutsche Depressionshilfe
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Markus
… wieder ein tolles, interessantes und (wie im Titel schon erwähnt) motivierendes Gespräch. Ich ziehe jetzt schon den Hut alleine für die Planung so ein Projekt 19/19 überhaupt anzugehen.
Vielleicht lässt es sich ja tatsächlich einrichten, das mehrere vom Team beVegt.de ihn auf einer Etappe als Gruppe begleiten. Wenn es sich zeitlich irgendwie einrichten lässt, wäre ich sehr gerne dabei. Das wäre dann, sofern ich durchhalte, mein erster Marathon und irgendwie fände ich so einen Anlass sogar noch schöner als „irgendeinen“ Stadtlauf für ein Marathondebüt …
Bis dahin wünsche ich Anthony und seinem Team viel Erfolg bei der Vorbereitung und Planung dieses Projektes.
Viele Grüße,
Markus
Daniel
Hey Markus, Katrin und ich begleiten Anthony auf seiner Etappe bis nach Frankfurt. Du kannst ja mal mit ihm in Kontakt treten und dir die Etappenliste schicken lassen. Über noch mehr Team beVegt-Support würde sich Anthony sicher freuen!
Eva Weiß
Hallo Kathrin, Hallo Daniel, Hallo Anthony,
Ich habe euren Beitrag heute bei meiner 5km-Walk-Runde gehört.
Selbst hatte ich auch jahrelang Depressionen und finde die Idee so begeisternd das Du Anthony das Thema in die Öffentlichkeit stellen möchtest.
Ich wűnsche dir Gesundheit, ein gutes Team an deiner Seite und dass du möglichst viele Menschen mit dem Thema erreichen kannst und vor allem Hoffnung machen kannst.
In den tiefsten Phasen meiner Depression war ich nicht mehr in der Lage Zähne zu putzen oder aufs Klo zu gehen – selbst die 5 Schritte waren eine Qual.
Ich kann mir nicht vorstellen einen Marathon zu laufen – dafür bin ich noch viel zu unsportlich – momentan „trainiere“ ich auf einen 5km-Walk. Vor gut 7 Jahren war ich auf einen Gehwagen angewiesen, Schmerz und Depression und mich mit Hilfe von Freunden, Familie, Therapeuten und entsprechenden Medikamenten daraus gekämpft.
Vielleicht ist es für andere Menschen eine Hilfe das von mir als Betroffene zu hören: hol dir Hilfe – das ist wahre Stärke.
Vielen Dank für deinen Einsatz Anthony. Und alles Gute für dich und deine weiteren Ideen, Pläne und Ziele.
Und Kathrin und Daniel: ich finde es auch sehr gut das ihr auch Hilfetelefonnummern verlinkt habt!
Vielleicht darf ich noch darauf hinweisen das es auch für die Angehörigen wichtig ist sich Hilfe zu holen – es ist nahezu unmöglich einen Menschen aus der Depression zu befreien ohne das dieser medizinische Hilfe bekommt.
Aber die Unterstützung durch die Angehörigen /Freunde ist ein wichtiger Teil der Hilfe für die Betroffenen – und hier müsst Ihr Angehörige schauen, dass Ihr nicht selbst auf der Strecke bleibt!
Daniel
Liebe Eva, vielen Dank dass du dich zu Wort gemeldet und deine Erfahrungen mit uns geteilt hast! Ich freue mich, dass es dir inzwischen wieder besser geht und finde es klasse, dass du demnächst deinen ersten 5km-Walk in Angriff nimmst. Du wirst das ganz sicher schaffen, und wer weiß mit welchen sportlichen Leistungen du dich in Zukunft noch selbst überraschen wirst 😉
Danke auch für deinen Hinweis an die Angehörigen. Es wäre toll, wenn Anthony auch in dieser Hinsicht mit seinem Lauf mehr Bewusstsein schaffen könnte!
Tanja
Hallo ihr, das war mal wieder eine tolle Podcast Folge. Leider liegt die Route von Anthony weiter weg von mir (obwohl ich In der Mitte von D wohne).
Ich wünsche allen Läufern viel Spaß.
Was mich noch interessieren würde, ist, wie er das beruflich hinbekommt? Wird er von seinem Arbeitgeber unterstützt? Bekommt er so viel Urlaub oder ist er selbstständig?
LG Tanja
Katrin
Hallo Tanja,
oh, da haben wir gar nicht drüber gesprochen. Ich gehe mal davon aus, dass Anthony seinen Jahresurlaub auf den Sommer legt oder unbezahlten Urlaub nimmt.
Viele Grüße
Katrin
Jamie
Danke Anthony. Ich kann es oft auch nicht mehr hören, dass alles immer nur rosarot im Ultra ist und immer Spaß macht(en muss). Die andere Seite möchten viele gar nicht hören. Harte Zeiten gehören dazu und es ist schön auf diese in guten Phasen zurückzublicken. Ich finde es interessant, dass du ähnliche Erfahrung bei deinem 100 Miler gemacht hast wie ich. Ich hatte jedoch schon von km 1 ein totales Loch und ab km 100 dann einen mir unerklärlichen Heulkrampf. Es hat mir absolut nichts gegeben. Das ganze ist jetzt sicher gute 2 Monate her und erst jetzt habe ich wieder Freude am Laufen und kann mir auch vorstellen länger zu laufen. Ich war auch schon stolzer auf mich bei kürzeren Distanzen, als bei meiner längsten. Wie gesagt, danke an alle Beteiligten für diesen Podcast!
Katrin
Hallo Jamie,
trotzdem großen Respekt für deine Läufe – es gehört schon sehr viel dazu, für so ein Ziel zu trainieren und anzutreten. Und ich bin mir sicher, dass du noch viele Möglichkeiten hast, auf einem 100 Meilenlauf mehr Spaß zu haben als bei deinem Debüt.
Viele Grüße
Katrin
Sven
Danke für diese wertvolle Folge mit inspirierenden Worten, Denkanstößen und unverblümten Wahrheiten! Tatsächlich am meisten beschäftigt mich noch immer der seelische/geistige/innere Einbruch beim 100 Meilen Lauf. Klasse, dass das tiefer thematisiert und nicht beiseite geschoben wurde. Ich selbst hatte zum Glück noch keine Erfahrung in dieser Richtung (laufe auch nicht solch lange Strecken) und kann nur schwer nachvollziehen was da passiert sein muss. Auch wenn ihr da sehr ausführlich drüber gesprochen habt, bleibt es am Ende noch so ungreifbar, weil man es nicht definieren kann, er selbst weiß ja auch nicht, was das so genau war, wo es herkam und warum überhaupt. Ein erfüllter Lebenstraum endet in einem schwarzen Loch… echt spannendes Thema.
Macht bitte weiter so, Grüße dagelassen
Daniel
Ja, dieser Teil des Gesprächs hat mir auch besonders gut gefallen. Ich denke ja, so ein bisschen kennen das die meisten (Marathon-)Läufer. Mir ging es jedenfalls schon oft im Ziel so, dass da eher eine große Leere als eine Euphorie war. Und möglicherweise kann sich dieses Gefühl mit der Länge der Strecke und der Größe der Anstrengung potenzieren.