Vor kurzem haben wir hier auf dem Blog unser Interview mit Rich Roll und seiner Frau Julie Piatt veröffentlicht. Wenn du es noch nicht kennst kannst du es dir hier durchlesen und sogar anhören (auf Englisch).
Rich Roll hat in den letzten Jahren eine wahnsinnige Entwicklung hingelegt und ist vielen durch seine Epic 5-Challenge bekannt: Er hat innerhalb von 7 Tagen 5 Ironman-Triathlons auf 5 verschiedenen hawaiianischen Inseln absolviert. Seine Geschichte hat er in seinem Buch Finding Ultra* erzählt, das wir dir als motivierendes Laufbuch ans Herz legen können.
Viele Leser wollten nach „Finding Ultra“ wissen, wie Richs Ernährung denn im Detail aussieht. Die Antwort darauf gibt er zusammen mit seiner Frau Julie im neuen Plantpower Kochbuch*.
„Rezepte und Tipps zur veganen Lebensweise für die ganze Familie“, so lautet der Untertitel des Plantpower Kochbuchs. Und das beschreibt den Inhalt ziemlich gut. Auf insgesamt 320 Seiten findest du eine Menge Hintergrundinformationen rund um eine vegane Ernährung und einen sportlich-aktiven Lebensstil.
Und fürs Auge ist auch etwas dabei: zahlreiche Fotos von Rich, Julie und ihren 4 Kindern, beim Essen, beim Kochen, beim Sport oder in ihrer Freizeit, alles in schöner Umgebung und mit viel Natur. Natürlich sind das gestellte Fotos, aber sie machen trotzdem große Lust, sich näher mit dem veganen Lebensstil zu beschäftigen, weil „die Rolls“ einfach so gesund und lebensfroh aussehen 🙂
Insgesamt enthält das Plantpower Kochbuch 120 Rezepte, unterteilt in folgende Kategorien:
- Smoothies und Säfte wie Kirsch-Kakao-Smoothie und der Epic5-Regenerationssmoothie
- Milch und Käse (natürlich alles vegan!) wie weiße Sesammilch und Walnuss-Pesto
- Soßen und Dressings, darunter Rohkost-Mole und Grapefruit-Miso-Dressing
- Frühstück und Brunch wie Toskana-Rührei und glutenfreie Beeren-Scones
- Suppen und Salate, darunter Mangold-Misosuppe und Warmer Pilzsalat
- Hauptgerichte und Beilagen wie Superfood-Pad-Thai (Rezept siehe unten) und Champignon-Burger
- Lattes und Tees wie Ingwer-Kurkuma-Latte und Mokka-Latte
- Torten und Süßes, darunter Erdnussbutterkekse (von denen können wir nicht genug bekommen!) und Erdbeer-Kakao-Käsekuchen mit Minze
Das Plantpower Kochbuch – was du wissen musst
Wenn du schon länger auf beVegt mitliest und unsere Rezepte kennst, dann weißt du, dass Daniel und ich auf einfache Gerichte mit wenigen, leicht erhältlichen Zutaten stehen. Viele (aber nicht alle) Rezepte im Plantpower Kochbuch enthalten sogenannte Superfoods, die oft nicht ganz günstig sind. Aber man kann natürlich in den meisten Fällen improvisieren und Alternativen zu den jeweiligen Zutaten finden.
In einigen Gerichten verwenden Rich und Julie auch Honig, was in einem veganen Kochbuch etwas verwundern mag. In unserem Gespräch haben die beiden uns erklärt, dass sie ihren Honig ausschließlich von regionalen und nachhaltigen Imkern kaufen, die nur so viel Honig entnehmen, dass den Bienen selbst noch ausreichend Honig für ihre eigene Ernährung bleibt. Auch im Buch gibt es dazu einen längeren Abschnitt dazu.
Für meinen Geschmack tauchen mir etwas zu häufig Wörter wie „reinigen“, „heilen“ und „Schwingungen“ in Zusammenhang mit verschiedenen Lebensmitteln auf. Auch hätte ich mir bei einigen Aussagen eine verlässliche Quelle gewünscht. So schreiben die beiden zum Beispiel, dass zu viel Knoblauch (z.B. mehr als eine Zehe im Gericht) die Gesundheit aus dem Gleichgewicht bringen kann – ohne zu erklären, warum das so sein sollte.
Wenn dir das aber nichts ausmacht und du nach vielfältigen und ausgesprochen leckeren Rezepten suchst, dann schau dir das Plantpower Kochbuch* unbedingt mal an.
Rezept für Superfood-Pad-Thai
Und damit du einen weiteren Einblick in das Buch bekommst, stellen wir dir jetzt noch ein Rezept daraus vor: das Superfood-Pad-Thai. Ehrlich gesagt finde ich den Namen fast ein wenig irritierend, denn es ist eines der Gerichte im Buch, das mit nur wenigen der typischen „Superfoods“ auskommt. Lecker ist es natürlich trotzdem 🙂
Zutaten für 2 Portionen
- 1 große Gurke
- 3 EL Apfelessig
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 1 Spritzer Sojasoße
- 225 g Reisnudeln
- ½ Bund frischer Basilikum
- ½ Bund frischer Koriander
- 60 g Sauerkraut (oder ein anderes fermentiertes Gemüse)
- 2 EL Hanfsamen
Für die Erdnusssoße
- 115 g Erdnüsse
- 250 ml Wasser
- 1 Dattel (eingeweicht und entsteint)
- 1 EL Kokosöl
- 1 kleine Knoblauchzehe (optional)
- 1 TL Paprikapulver
- 1 Prise Cayennepfeffer
- ½ TL Meersalz
Zubereitung
- Für die Soße alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer* geben und zu einer sämigen Soße pürieren.
- Gurke schälen und würfeln. Die Gurkenwürfel zusammen mit dem Apfelessig, dem Zitronensaft und der Sojasoße in eine Schüssel geben und vermischen.
- Die Reisnudeln nach Packungsanweisung zubereiten. Anschließend abgießen und abspülen.
- Basilikum und Koriander waschen, trocken schütteln und grob hacken. Ein paar Blättchen zum Garnieren beiseite legen.
- Die Nudeln dünn auf einem großen Teller (alternativ zwei Tellern) ausbreiten, so dass der komplette Boden bedeckt ist. Die Erdnusssoße auf die Nudeln gießen, die Gurkenmischung darauf verteilen und mit dem Sauerkraut toppen. Zum Schluss mit Hanfsamen, Basilikum und Koriander garnieren!
Unsere Änderungen im Rezept: Im Originalrezept wird mit gefiltertem Wasser gearbeitet und für die Soße werden rohe Erdnüsse verwendet. Außerdem werden die Erdnüsse vor der Verarbeitung in gefiltertem Wasser eingeweicht.
Das Plantpower-Kochbuch* von Rich Roll und Julie Piatt ist im Unimedica Verlag erschienen und für 34 € erhältlich. Der Verlag hat uns freundlicherweise ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Christine Wentzel
Hallo ihr zwei,
ihr scheint euch in der veganen Ernährung gut auszukennen. Ich hab daher eine frage an euch: besteht die Möglichkeit bei einem reizdarmsyndrom, einer histaminintoleranz und bei einem bauchspeicheldrüsendefekt (dagegen nehme ich enzyme, aber tierische) mich vegan und gesund zu ernähren? Viele eiweisslieferanten wie hülsenfrüchte, soja und tofu fallen ja weg und vollkorn Produkte vertrage ich auch nicht so gut, zumindest kein vollkornbrot). Leider hat sich mit diesem Thema noch niemand so richtig auseinandergesetzt. Was ist eure Meinung? Freue mich auf eure antwort!
L.g.
Christine wentzel
Katrin Schäfer
Liebe Christine,
bist du in ärztlicher Behandlung bzw. hattest du die Möglichkeit, einer Ernährungsberatung? Das wäre bestimmt der richtige Weg. Aus der Ferne würde ich sagen, dass das möglich ist, aber ich kenne natürlich deine individuellen Fakten nicht. Nur eines verwundert mich: Warum fällt bei dir Soja und daraus hergestellt Produkte weg? Soja ist von Natur aus histaminarm, deswegen bin ich ein wenig irritiert.
Viele Grüße
Katrin