Susi und Dennis schreiben den Laufblog runskills und haben vor einigen Jahren mit dem Laufen angefangen. Einen Halbmarathon finishen, das war ihr erklärtes Ziel. Aber einen ganzen Marathon laufen?
Niemals, da waren sie sich einig!
2014 sind die beiden in Hannover ihren ersten Halbmarathon gelaufen, und schwupps hatte der Laufvirus sie angesteckt. Im Nachhinein sagt Dennis, dass das Finish bei seinem ersten Halbmarathon „einer der geilsten Momente seines Lebens“ war.
Und wie das bei Läufern so ist, heißt „niemals“ oft nicht wirklich niemals, denn bald schon stand der erste Marathon auf der To-Do-Liste.
So schnell kann es gehen …
Mit einem Trainingsplan von der Stange zum ersten Marathon – unter 3 Stunden!
Einfach war der Weg zum ersten Marathon natürlich nicht. Auch Susi und Dennis waren mal Laufanfänger, haben mit Seitenstechen und der richtigen Ernährung vor dem Lauf zu kämpfen gehabt.
Susi absolvierte ihre ersten Laufkilometer in einer 9er Pace und hätte nie gedacht, dass sie einmal 5 Kilometer in weniger als 30 Minuten schaffen könnte. Und jetzt ist sie gerade erst den Hamburg Marathon in einer Zeit von 3:40 Stunden gelaufen – also acht Mal hintereinander die 5 Kilometer in knapp über 26 Minuten!
Und auch mit Laufverletzungen mussten die beiden schon Bekanntschaft machen.
Susi hatte in der Vorbereitung für ihren ersten Marathon mit dem Läuferknie zu kämpfen, und Dennis hat ein Schienbeinkantensyndrom aus dem Trainingsplan geworfen. Trotzdem kam er in unfassbaren 2:56 Stunden ins Ziel – mit einem Runners World-Trainingsplan von der Stange!
Inzwischen steht Dennis Bestzeit sogar bei sagenhaften 2:40 Stunden, und die Reise ist für ihn sicherlich noch nicht zu Ende.
Nächster Halt: Major Six, Ironman und Ultraläufe
Als wir sie nach ihren großen läuferischen Zielen fragen, fangen die Augen der beiden an zu leuchten: Die Major Six wollen sie irgendwann alle mal gelaufen sein – also die großen Marathons in Berlin, Boston, Chicago, London, New York und Tokio. Außerdem stehen noch ein paar Ultramarathons („am besten die krassen, in den Bergen oder in der Wüste“) sowie ein Ironman auf der Wunschliste.
Susi und Dennis sind ehrgeizig, und ihre offensichtlichen Liebe zum Laufen ist ansteckend. Auf Instagram folgen ihnen schon über 25.000 Menschen, die sich von den beiden Motivation holen und für eigene Ziele inspirieren lassen.
Für die Folge 64 des beVegt-Podcast haben wir Susi und Dennis in München besucht – und ein tolles Gespräch über den Sport geführt, der uns allen so am Herzen liegt. Wir hatten viel Spaß zusammen, und den wünschen wir dir jetzt auch beim Zuhören!
Links und Infos zur Show:
- Susis und Dennis Laufblog: runskills
- runskills auf Facebook
- runskills auf Instagram
Foto: Peter Lindecke
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Michael Taube
Liebe Katrin, lieber Daniel,
ich habe angefangen den Podcast heute Morgen beim Laufen zu hören und habe ihn dann beim Abendessen zu Ende gehört. Das Interview und die Geschichten von Susi und Dennis als auch eure Anekdoten, haben mich wirklich erfreut und schon für meinen nächsten Lauf am Sonntag motiviert.
Zum Schluss des Podcast habt ihr noch über häufig gestellte Fragen gesprochen und ein Thema war unter anderem auch die Zeit. Bei mir ist es auch so, dass sich mit meiner Umstellung zur veganen Lebensweise 2008, nach und nach alle anderen Bereiche verändert haben. Meine Prioritäten haben sich total verschoben und wenn mir jemand auf Facebook die Frage stellt wie ich neben Partner, Vater, Coach, Freund, Gärtner auch noch Läufer sein kann, dann kann ich nur sagen: Wenn du Zeit für Facebook hast, hast du auch Zeit deinen Hintern zu bewegen!
Dennis sagte, das man Disziplin braucht um morgens zu laufen. Ich stimme damit nicht über ein. Wenn ich denke ich brauche Disziplin, dann bin ich mir nicht mehr bewusst, welche Bedürfnisse ich mir durch das Laufen erfüllen will (Bewegung, Gesundheit, Lebendigkeit, Natur, frische Luft). Ich brauche für rein gar nichts Disziplin, wenn ich mir darüber im Klaren bin, warum ich etwas tue und ehrlich gesagt, will ich auch nicht mein eigener Drill-Sergeant, sondern lieber mein eigener empathischer Coach sein.
Genauso verhält es sich auch mit dem frühen Aufstehen, Daniel. Wenn du von dir selbst sagst du bist ein Morgenmuffel, manifestiert du durch dieses Urteil, eben genau dieses Verhalten. Für mich ist ein Morgenmuffel jemand der nicht gewillt ist früh aufzustehen und Schwierigkeiten hat morgens wach zu werden. Ich sehe jetzt zwei Optionen entweder der vermeintliche Morgenmuffel, entscheidet sich bewusst dafür morgens länger zu schlafen und sein Bedürfnis nach Erholung und Ruhe wahrzunehmen oder er ändert seine Gewohnheit und erfüllt sich direkt am Morgen sein Bedürfnis nach Bewegung, Kreativität oder ähnlichem. Genaus habe ich, der früher bis 10 oder 11 im Bett lag, gelernt gerne früh aufzustehen (meistens um 6). Ganz ohne Disziplin, nur durch Klarheit über das was mir wichtig ist. Meinst du das könnte auch eine Herangehensweise für dich/euch sein?
Wie genau du solche Konflikte mit dir selbst (und auch Konflikte mit anderen) erfolgreich löst habe ich in meinem Artikel [Link entfernt, da Seite nicht mehr verfügbar] genauer beschrieben.
Was ich etwas schade finde ist, dass ihr wirklich gar keine Zeit gefunden habt über ihren Blog zu reden, aber den schaue ich mir dann die Tage einfach mal an.
Habt vielen Dank für euer tolles Interview. Mich hat es inspiriert.
Ich wünsche euch einen angenehmen Wochenausklang.
Herzlich,
Michael
PS: Glückwunsch noch zu euren Ergebnissen beim Düsseldorf-Marathon!
Roy
Hi ihr Läufer!
Ist ja witzig, ich hab ganz ähnliche Gedanken und Erfahrungen wie Michael. Obwohl ich vom notorischen Morgenmuffel zum Frühaufsteher wurde und von jemanden der kaum Sport gemacht hat und vor 10 Jahren noch 25 Kilo mehr wog nun auch gerne mal 3 Marathons an 3 Wochenenden laufe, hat das bei mir alles nichts mit Disziplin zu tun. Sondern mehr, wie Michael auch irgendwie sagt, Freundlichkeit zu sich selbst, innere Bedürfnisse wahrnehmen und einfach Spaß haben. Es ist so als muss man einfach den richtigen Schlüssel finden, der die Tür zu solchen Dingen aufmacht. Ich selbst bezeichne mich als Comfort-Runner und Freude an der Sache ist immer das Hauptziel (was auch nicht immer einfach zu erreichen ist).. Aber das alles schwingt ja auch in dem mit, was ihr so und auch Susi und Dennis so erzählt. Wenn ihr mal nach London zum PodCasten (oder Laufen) kommen wollt, ihr seid gerne eingeladen. Ich schreibe auch einen bescheidenen Blog und rede und schreib gerne übers Laufen. Und ich esse auch zu 99% vegan (was ja bei Hardcore Veganern irgendwie nicht zählt, ich fühl mich da so wie ein schwarzes Schaf – hahaha). Herzliche Grüße von der Insel.
Roy
Daniel Roth
Hallo Roy, ich sag mal 99% vegan ist besser als 98% vegan ist besser als … 🙂 Bei uns musst du dich jedenfalls nicht als schwarzes Schaf fühlen.
Nach GB hat es uns bis jetzt tatsächlich noch nicht gemeinsam verschlagen, und ich war selbst trotz Anglistikstudium erst ein einziges Mal dort (noch zu Schulzeiten).
Falls sich das aber mal ergeben sollte nehmen wir dein Angebot sehr gerne an! Du stehst ab sofort offiziell auf unserer Mögliche-Podcast-Gäste-Liste 😉
Viele Grüße
Daniel
Roy
Ja prima 🙂 Man wird es nicht vermuten, aber London ist eine geniale Laufstadt. Man kann hier oft Kilometerweit an Kanälen entlanglaufen ohne jemals eine Staße kreuzen zu müssen. Leider ist die Anmeldung für den Londoner Marathon ja grad durch, aber den müsstet ihr euch echt mal auf die Liste setzen. Dann lasst euch mal hierhin verschlagen… Das Gästezimmer stünde auch bereit… so als praktische Patrion-Unterstützung 🙂
Daniel Roth
Das klingt super Roy – wir behalten das Angebot im Hinterkopf 🙂
Daniel Roth
Hallo Michael,
schön dass dir der Podcast mit den beiden gefallen hat! Es war am Ende wirklich schon so spät, dass wir Schluss machen mussten, ohne über den Blog von Susi und Dennis zu sprechen. Aber wenn wir dein Interesse geweckt haben und du ihn dir nun angeschaut hast, dann konntest du dir ja jetzt ein eigenes Bild machen 🙂
Bei der Disziplin-Frage bin ich wiederum etwas anderer Meinung als du – ich denke es gibt durchaus Situationen, in denen es ohne Disziplin nicht geht. Denn nicht alles, was wir Menschen regelmäßig tun (wollen), erfüllt unmittelbar unsere Bedürfnisse. Ich denke zum Beispiel an einen Leistungssportler, der sich vielleicht hin und wieder zu einer harten Trainingseinheit im strömenden Regen disziplinieren muss. Die Befriedigung stellt sich dann vielleicht schon während, sicherlich dann nach der Einheit ein. Aber um den ersten Schritt vor die Tür zu machen braucht es schon etwas Disziplin (die wahrscheinlich irgendwann selbst zu einer Art Gewohnheit wird).
Mir geht es jedenfalls oft so – und dennoch kann ich das Laufen aus meinem Leben nicht mehr wegdenken.
Was du über das frühe Aufstehen sagst finde ich sehr interessant, und ich gebe dir da vollkommen recht: Ich weiß gar nicht so genau, ob ich das überhaupt wirklich möchte, oder ob ich mich da zu sehr von einem „Idealbild“ eines produktiven, energiegeladenen Menschen leiten lasse, der schon morgens um 7 Uhr die erste Trainingseinheit abgehakt und den ersten Blogbeitrag geschrieben hat.
Ich schlafe halt einfach verdammt gerne aus. Vielleicht sollte ich hier mehr auf mein Bedürfnis hören 🙂 „Leider“ ist es bei Katrin genau andersherum – sie ist eher ein Morgenmensch.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine Denkanstöße!
LG, Daniel
Michael Taube
Hallo Daniel,
sehr gerne. Ich verstehe deinen Punkt mit der Disziplin, möchte dir jedoch gerne nochmal meine Sichtweise anhand deines Beispiels erläutern. Dieser Leistungssportler der sich dazu entscheidet im Regen zu trainieren, entscheidet sich meiner Meinung nach aus A. dem langfristen Bedürfnis nach Fortschritt, Wachstum, Lebendigkeit. Welche, je nach dem an was seine Maßstäbe sind, erfüllt sind, wenn er seine Einheit abgeschlossen hat. Und B. aus dem Momentanen Bedürfnis nach Kongruenz/Integrität. Er ist sich in diesem Moment dieser Bedürfnisse, vielleicht nicht bewusst. Doch wenn er nicht trainieren gehen würde, wäre er später vielleicht traurig, weil eben diese Bedürfnisse unerfüllt sind.
Zum Aufstehen: Mir geht es nicht darum Recht zu haben. Ich habe für mich festgestellt, dass mir Dinge leichter fallen zu tun, wenn ich mir über meine Bedürfnisse im Klaren bin. Wenn du gerne morgens länger im Bett liegst, dann mach das und genieße es. Es hilft dir ja nicht weiter, wenn du selbst damit unzufrieden bist. Vielleicht bekommst du ja Katrin einfach dazu länger zu schlafen (nur ein Scherz ;)) oder ihr macht, etwas früher als zu der Zeit die du sonst aufstehst, ein gemütliches Frühstück im Bett. Nur so eine Idee…
Liebe Grüße,
Michael
Lena
Hey,
Toller Podcast!
Kleiner Tipp für Verletzungsbedingter Ausfall: Aquajogging und Krftausdauer 😉
Hab dadurch Lauftechnik, Stabi und Ausdauer halten bzw. sogar etwas verbessern können. Das einzige Manko ist die Abstoßkraft. Dadurch konnte ich nicht ganz die Pace halten (vlt. 10s langsamer). Dafür kann ich nun technisch gut kraulen und korrekt ausgeführte Liegestütze 😉
Viele Grüße, Lena
Mareike
Hi,
da ihr am Ende Erdussbutter erwähnt habt, ist mir eine Frage eingefallen.
Da die Erdnuss ja eigentlich eine Hülsenfrucht ist und keine Nuss. Muss man die zwecks Eiweißwertigkeit (falls es wirklich die Biol. Wertigkeit gibt, die ja anscheinend nur auf Tierversuche zurück gehen soll) zu Nüsse oder Hülsenfrüchte zu zählen?
LG Mareike
Mareike
Hat irgendjemand eine Antwort auf meine Frage, es würde mich echt interessieren.
Vielen Dank
Katrin Schäfer
Hallo Mareike, ich befürchte, dass ich deine Frage nicht verstehe. Die biologische Wertigkeit ist ein Zahlenwert und ist abhängig vom einzelnen Lebensmittel – und nicht von der Lebensmittelgruppe, zu der das Lebensmittel zählt.
Viele Grüße, Katrin
Mareike
Danke Katrin das du geantwortest hast, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Wenn ich Lebensmittel kombiniere um eine höhere Bio. Wertigkeit zu erzielen sollte man doch z.B Getreide mit Hülsenfrüchte oder Nüsse kombinieren. Deshalb interessiert mich ob Erdnüsse jetzt zu Nüsse oder Hülsenfrüchte vom den Eiweißwerten gezählt werden?
Könnt ihr mir da helfen?
Katrin Schäfer
Hallo Mareike,
zu den Nüssen, die Zuordnung, dass Hülsenfrüchte zu den Nüssen zählen ist meines Wissens ausschließlich botanischer Natur.
Viele Grüße
Katrin
Ina
Liebe Katrin, lieber Daniel,
ich liebe Euren Podcasts – wenn ich auch mit dem Hören etwas hinterherhinke… Den hier habe ich gestern bei meinem langen Lauf gehört und er war einfach klasse. Man hört, dass Ihr vier Euch gut verstanden habt!
Es wird das Atemproblem angesprochen (eine herrliche Szene, bei der ich laut losgelacht habe – sie endet ja damit dass allgemein beschlossen wird, dass keiner auf seinen Atem achten muss). Also ich muss mich extrem konzentrieren, dass ich immer richtig schön lange ausatme – ich bin jahrelang hechelnd durch die Gegend gejoggt und kam kaum 150 m am Stück weit, weil ich viel zu wenig ausatmete. Seit ich mich da umgestellt habe, klappt es auch mit dem Marathon. Vielleicht bin ich damit aber ein Sonderfall: Ich brauche immerhin gemütliche 5 Stunden für einen Marathon, da habe ich ausreichend Zeit zum Atmen 😉
Ich freue mich auf meinen nächsten Lauf mit Euch im Ohr,
Euch einen schönen Wochenstart,
Ina
Katrin Schäfer
Danke Ina, freut uns sehr 🙂 Und ja, das Treffen mit Sui und Dennis war wirklich eine Bereicherung und wir haben uns sehr gut verstanden!
Schön dass du „deine“ Atemtechnik gefunden hast. Wir haben nachdem wir diese Podcast-Folge veröffentlicht haben viele Rückmeldungen bekommen, und die Atemtechnik unserer Leser und Hörer ist wirklich sehr unterschiedlich. Viele atmen interessanterweise wirklich nur nach Gefühl.
Am Donnerstag gibt es die nächste Folge 🙂
Viele Grüße, Katrin