Ich erhalte inzwischen regelmäßig Feedback zu meinen Artikeln auf beVegt beziehungsweise zu meiner Art, für die vegane Lebensweise zu werben – was mich sehr freut. Insbesondere Leser und Bekannte, die sich nicht vegetarisch ernähren, loben mich dafür, dass ich nur selten den moralischen Zeigefinger hebe und die meiste Zeit ziemlich unmissionarisch daherkomme.
Ich möchte heute etwas klarstellen: Ich bin Veganer aus tiefster Überzeugung. Ich möchte unbedingt missionieren. Nicht zu moralisieren, zu diskriminieren und anzuklagen ist ein Teil des Konzepts von beVegt und bedeutet in keiner Weise, dass ich den Konsum tierischer Produkte gutheiße. Ich verzichte auf den moralischen Zeigefinger, weil ich weiß, dass ich damit nichts erreichen würde. Und ich will so viel erreichen wie ich kann, weil ich glaube, dass unsere Zukunft zu einem großen Teil davon abhängt, wie wir heute und zukünftig mit unseren Mitlebewesen umgehen.
Mit diesem Artikel möchte ich vor allem den Nicht-Vegetariern unter euch einen Einblick in die vegane Psyche geben. Zum einen, weil ich mich wie jeder andere Mensch auch danach sehne, verstanden zu werden. Zum anderen weil ich es nur fair finde, dass ihr wisst, wie der Typ tickt, dessen Artikel ihr lest, teilt und kommentiert – an dieser Stelle nochmal danke dafür!
Wie man zum Veganer wird
Den Prozess des “Vegan-Werdens” empfinden viele, die ihn hinter sich haben, als atemberaubende Aneinanderreihung von Aha-Erlebnissen. Wie von einer Sucht ergriffen verschlingt man ein Buch nach dem anderen, klickt sich nächtelang durch verwackelte Youtube-Videos von Schlachthöfen und Mastbetrieben, liest sich durch seitenlange Foren-Threads und erwacht schließlich mit einem fetten Kater und dem dumpfen Gefühl, dass man eine Grenze überschritten hat und eine Rückkehr nicht mehr möglich ist. Es ist wie eine zweite Geburt, bei der man aus der Dunkelheit des Mutterleibs erneut ans Licht tritt, bei der die bewusst gepflegte Ignoranz, das absichtliche Nicht-Wissen-Wollen, einer neuen Klarheit weicht – mit allen positiven und negativen Konsequenzen, die das Zur-Welt-Kommen so mit sich bringt: mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung, aber auch mehr Verantwortung, mehr gesellschaftlicher Druck und die Last, nicht länger einfach mit dem Strom schwimmen zu können, sondern sich immer und immer wieder erklären zu müssen.
Wem das jetzt etwas zu sehr nach Scientology klingt, dem sei gesagt, dass ich ein rationaler Mensch bin. Ich bin Atheist, halte wenig von Esoterik, Spiritualität und alternativer Medizin und wer mich von etwas überzeugen will, der braucht gute Argumente. Trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich über meine Lebensweise spreche wie ein Zeuge Jehovas über das jüngste Gericht. Ein Widerspruch ist das aber nicht, weil der ethische Veganismus auf rationalen Überlegungen beruht – womit wir beim nächsten Punkt wären.
Argumente für die vegane Lebensweise
Was genau lernt man also in diesem Prozess des Vegan-Werdens, das einen so bleibenden Eindruck auf die eigene Persönlichkeit hinterlässt? Vor allem das:
- Dass die Wirklichkeit des Umgangs der Menschen mit anderen Lebewesen uns nicht gerade in einem schmeichelhaften Licht darstehen lässt. Wir produzieren fühlende Lebewesen als Massenware und fügen ihnen dann unvorstellbares Leid zu, damit wir nicht-überlebenswichtige Dinge tun können wie beispielsweise ein Steak essen, Lederhandschuhe tragen oder Antifaltencreme auftragen.
- Dass nicht nur für Fleisch und Fisch Tiere getötet werden: Die männlichen Geschwister der Legehennen sind wirtschaftlich zu nichts zu gebrauchen und werden direkt nachdem sie geschlüpft sind zerschreddert, gestromt oder vergast. Milchkühe geben nur deshalb Milch, weil sie permanent trächtig gehalten werden. Die Kälber werden nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und zu Kalbfleisch verarbeitet. Milchkühe sind schon nach wenigen Jahren ausgezehrt und landen dann vornehmlich in den Hamburgern der großen Fast-Food-Ketten. Wer Eier isst, Milch trinkt und Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt verzehrt, hält diese Prozesse am laufen.
- Dass Bio sich, was den Umgang mit den Tieren betrifft, nur unwesentlich von konventioneller Viehzucht und Landwirtschaft unterscheidet. “Ich kaufe nur Bio-Fleisch/Bio-Eier/Bio-Käse” beruhigt zwar das Gewissen, bringt den Tieren aber nichts.
- Dass unser Essverhalten einen Einfluss auf die Umwelt und damit indirekt auch auf andere Menschen hat: Die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln ist um ein Vielfaches ressourcenintensiver und ineffizienter als die Produktion pflanzlicher Lebensmittel. Massentierhaltung ist einer der größten Umweltverschmutzer überhaupt: tierische Ausscheidungen, Dünger zur Futtererzeugung, hemmungsloser Einsatz von Antibiotika. Die Fleischproduktion erzeugt mehr Treibhausgase als alle Verkehrsmittel auf der Welt zusammen.
- Dass es nicht stimmt, dass der Mensch tierische Lebensmittel benötigt, um gesund zu sein. Nahezu alle lebenswichtigen Nährstoffe sind in pflanzlichen Lebensmitteln in ausreichender Menge vorhanden. Nährstoffe, die in Pflanzen nicht oder nur in geringen Mengen vorkommen, wie zum Beispiel Vitamin B12, können problemlos supplementiert werden. Millionen vegan lebende Menschen auf der ganzen Welt beweisen das.
Warum ich vegan lebe
Auch nach inzwischen gut zweieinhalb Jahren als Veganer passiert es mir noch immer, dass Menschen in meinem Umfeld an der Ernst- und Dauerhaftigkeit meines Vegan-Seins zweifeln.
Ich erkläre mir ihre Skepsis zum einen damit, dass die vegane Ernährung eine extreme Ernährungsform ist – extrem im eigentlichen, wertfreien Sinn von “weit weg von der Norm.” Unsere Esskultur wird so sehr dominiert von tierischen Lebensmitteln, dass viele die Vorstellung, jemand könnte sich für den Rest seines Lebens ausschließlich von Pflanzen ernähren, schlichtweg überfordert.
Zum anderen wird die vegane Ernährung immer häufiger auch als gesundheitsfördernde Diät angepriesen, mit der sich Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall vermeiden ließen. Ich kann deshalb niemandem einen Vorwurf machen, der mich für ein Opfer eines flüchtigen Ernährungstrends hält, das sich schon irgendwann wieder eines Besseren besinnen wird.
Die Wahrheit ist aber, dass ich tatsächlich für den Rest meines Lebens keine tierischen Lebensmittel mehr konsumieren werde (außer natürlich unbewusst, oder wenn ich zum Beispiel durch eine Notsituation dazu gezwungen werde – solche Gedankenspiele halte ich aber für überflüssig). Ich kann das mit dieser Bestimmtheit sagen, weil:
- … ich nicht aus gesundheitlichen oder sonstigen Lifestyle-Gründen vegan lebe, sondern weil ich nicht will, dass andere Lebewesen für mich leiden und sterben müssen. Und an diesem Wunsch wird sich mit ziemlicher Sicherheit für den Rest meines Lebens nichts mehr ändern.
- … ich inzwischen am eigenen Leib erfahren habe, dass eine vegane Ernährung mir alles gibt, was ich brauche, um gesund und leistungsfähig zu sein.
Dahinter steckt nicht weniger als die Erkenntnis, dass der Konsum tierischer Produkte allein dem Stillen von Luxusbedürfnissen dient und kein Grundbedürfnis befriedigt, wie es so gerne von denen behauptet wird, die ihr Geld mit diesen Produkten verdienen. “Warum sollte ich zur Ausbeutung und Tötung von Lebewesen beitragen, wenn ich es nicht muss?” Diese Frage kann ich nicht mehr anders beantworten als mit “Ich muss es nicht.”
Und deswegen bin – und bleibe ich – vegan.
Nach diesem für beVegt eher untypischen Artikel geht es hier wie gewohnt weiter mit Sport, Ernährung und Motivation. Diskutiert werden darf aber natürlich trotzdem. Ich freue mich auf eure Kommentare!
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Bastian
Hallo:) Sehr interessant, deine „Offenbahrung“! Offensichtlich bist du ein „guter Mensch“ und prangerst das „schlechte“ an! Ich finde das super! Ich denke auch, dass Massentierhaltung und Tierversuche grausam und schlecht sind. Und ich denke auch, dass da dringend etwas gegen gemacht werden sollte! Aber ich denke auch, dass die Kritik in Form von Veganismus hier nicht ausreicht. In erster Linie werden Tiere als Waren produziert. Waren, die auf dem Markt verkauft werden. Ich denke, dass man an erster Stelle die Marktwirtschaft – den Kapitalismus – kritisieren muss! Denn aus diesem Wirtschaftssystem resultieren nicht nur Tierquälerei und Tierausbeutung, sondern auch verhungernde Menschen und Kriege! Die Ursache hinter dem Leid der Tiere ist -genau so wenig wie hinter dem Leid der Menschen- nicht die Bösartigkeit einzelner Menschen, sondern das System, das sie dazu zwingt so zu handeln! Marktwirtschaft beruht auf Konkurrenz und Profit. Da gibt es Gewinner und Verlierer. Und der Boykott tierischer Produkte kritisiert die Marktwirtschaft überhaupt nicht, im Gegenteil! Die Form des Boykotts zu wählen – und zu missionieren – bestätigt den Kapitalismus, da Boykott ja ein kapitalistisches Mittel ist. So wird man aber für die Tiere leider nichts erreichen, denn solange marktwirtschaftlich produziert wird, können Menschen sich „Nettigkeit“ leider nicht erlauben. Weder anderen Menschen, noch Tieren gegenüber. Viele Grüße, ich hoffe du nimmst das nicht persönlich und kannst dich auf die Diskussion einlassen;)
Stefan
Und hier genau liegt der Gedankenfehler. Der Markt bzw. die Marktwirtschaft ist weder gut noch schlecht. Es ist ein System das gewissen Gesetzen unterliegt. Einfach gesagt „Scheiße rein, bedeutet Scheiße raus“.
oder anders ausgedrückt, bestimmen 10% der Nachfrage in welchen Richtung sich ein Markt entwickelt. Wenn sich also jeder 9. entschließen würde nur noch nur noch faire Produkte zu kaufen, bzw. was einfacher wäre, jeder Bundesbürger nur 15% seines Konsums einsprechend ausrichten würde, würde sich sehr schnell was verändern. Ohne jede Politik. Es liegt an jedem einzelnen wofür er sich entscheidet. Gerade beim Veganismus kann man sehen, welche „Macht“ auch auch wenige besitzen. Der Markt verändert sich hier zunehmend. Vor 10 Jahren gab es so gut wie nirgends vegane Produkte. Meine Beobachtung ist, dass diejenigen die am lautesten nach politischen Regelungen schreien, die sind, die mit Ihrem Konsum am meisten zum Weiterbestehen des Systems beitragen.
Bastian
Ja, natürlich unterliegt die Marktwirtschaft gewissen Gesetzen. Das Problem bei der Marktwirtschaft ist aber, dass der Zweck der Produktion nicht die Versorgung der Menschen, bzw. die Bedürfnisbefriedigung ist, sondern eben das Geld. Berücksichtigt wird vom Kapitalismus nur eine zahlungsfähige Käufergruppe. Bedürfnisse von zahlungsunfähigen Menschen werden nicht berücksichtigt. Die Marktwirtschaft ist kein System was die Verteilung von Gebrauchsgütern oder Lebensmitteln regelt. Es geht hier nur darum Profit zu machen. Alles andere ist höchstens Mittel zum Zweck. Und das ist das Problem. Es müsste um die Versorgung der Menschen gehen. und dann gibt es auch die Möglichkeit vernünftig (und eben nicht kostengünstig) zu produzieren. Lebensmittelhersteller (egal, ob tierische oder pflanzliche Lebensmittel) sind darauf angewiesen Profit zu machen und dementsprechend kostengünstig zu produzieren, um sich einen Marktvorteil zu verschaffen. Das Problem liegt also bei der Produktionsweise, bzw der Marktwirtschaft. Und das lässt sich ja durchaus ändern, Marktwirtschaft ist nicht naturgegeben;)
Stefan
Auch diese Prämisse teile ich nicht. Es geht IMMER nur um das Befriedigen von Bedürfnissen und DAFÜR gibt es halt Geld. Wobei Geld auch nur ein Bedürfnis ist. Kostengünstig ist nur das z.Z. vorherrschende Bedürfnis in der Masse. Geiz ist geil usw. Es könnte genausogut Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit oder was auch immer sein.
BTW Gerechtigkeit ist übrigens auch nicht naturgegeben. Eigenverantwortung in der Regel jedoch schon.
Bastian
Klar, um Bedürfnisse befriedigen zu können braucht man Geld – aber nur in der sozialen Marktwirtschaft. Und Geld wurde nicht eingeführt um Bedürfnisse zu befriedigen. Und das Geld ein Bedürfnis ist, trifft vielleicht im Kapitalismus zu, in dem das Geld zu einem fetisch wird, sicherlich ist Geld aber kein Grundbedürfnis des Menschen. Und wenn die Bedürfnisbefriedigung an erster Stelle steht, warum werden dann so viele Bedürfnisse nicht befriedigt? Warum verhungern täglich 100000 Menschen? Während es auf der anderen Seite Reichtum im Überfluss gibt? Nur weil einige Menschen böse sind? Nein. Weil die Marktwirtschaft zwangsläufig – nach ihren eigenen Gesetzen, nach denen sie funktioniert – Gewinner und Verlierer hervorruft. Und wenn es auf einmal mehr vegane Produkte gibt, dann nur, weil sich damit Geld verdienen lässt. Nicht weil irgendwer Interesse daran hat, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Abgesehen davon, welchen Grund gibt es die Marktwirtschaft zu verteidigen?
Dani
Hi ihr zwei,
ich muss Stefan hier zustimmen!
Genau diese Denkweise ist der Grund warum sich nichts bewegt! (nicht persönlich nehmen! ;)) Die meisten Menschen können so die Eigenverantwortung von sich schieben und das System verantwortlich machen! Fakt ist aber, dass das System nur funktioniert weil wir jeden Tag dafür sorgen dass es das tut! Wir im Westen sind jeden Tag Grund dafür verantwortlich dass Menschen in der Dritten Welt verhungern, das Menschenn von Hungerslöhnen leben müssen usw. Stell dir vor von heute auf morgen würden alle aufhören würden Fleisch zu essen: das ganze System würde zusammenbrechen! Wir sind die Masse, wir sind die Konsumenten, wir müssen endlich erkennen, dass wir die MACHT haben!
NIEMALS wird eine Veränderung von der Regierung kommen, dazu ist die Entwicklung zu weit vortgeschritten, Lobbyisten sitzen unter den Politikers die die Fleisch- und Milchindustrie subventionieren, meist du die haben auch nur das geringste Interesse sich ins eigene Fleisch zu schneiden??
Es wäre schön wenn man dieses System ändern könnte, jedoch halte ich es für utopisch, da die die das Geld dafür kassieren dass das System funktioniert diejenigen wären die es ändern müsste, warum sollten sie also??
Wir dagegen sitzen alle im gleichen Boot, wir müssen endlich erkennen dass die einzige Veränderung die wir bewirken können, die ist die wir jeden Tag mit der „Anlage unseres Geldes“ tätigen, vegan sein ist da ein Anfang, aber längst nicht das Ende, zumindest nicht für mich! 😉
@Stefan: Danke für den tollen Artikel übrigens! Mit der Außnahme dass ich sehr wohl weiß, dass vegan gesünder ist (habe mich sehr intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigt und angefangen holistische Ernährungsberatung zu studieren ;)) stimme ich dir in allen Pukten zu!
Was ich sehr erschreckend finde ist die Tatsache dass es von der Gesellschaft eher akzeptiert wird wenn jemand sagt: Ich mache das aus egoistischen Gründen, für meine Gesundheit oder so, wohingegen wenn die Tiere erwähnt werden man eher belächelt wird…..meine Schwester geht noch zur Schule und wenn sie mit ihren Klassenkameraden darüber redet, dann redet sie bewusst nicht über die Tiere, wobei man meinen könnte dass grade Mädchen in ihrem Alter soetwas wichtig wäre, nein, ganz bewusst hat sie angefangen über die gesundheitlichen Aspekte zu reden, da sie sonst echt ausgelacht werden würde….
Ich frage mich was das über unsere Gesellschaft aussagt? Egoismus ist wervoller als Mitgefühl?? Kein Wunder das unsere Welt so funktioniert wie sie das tut… Noch ein Grund für mich zu sagen: Das Umdenken muss in den Menschen stattfinden, in jedem einzelnen! Nur eine Welt in der jeder einzelne für sich aus der richtigen Motivation handelt würde es nicht zu den Problemen kommen die wir derzeit haben! 😉 Wir sind doch zu viel mehr fähig und wir müssen endlich anfangen das zu ZEIGEN!
chaosqueen
Dani, genau das, was Du über Deine Schwester schreibst, beobachte ich auch. Ich beginne ja gerade erst, mich mit vegetarischer/veganer Ernährung auseinanderzusetzen, aber wenn ich erwähne, dass ich keine Tiere mehr töten möchte (bzw. nicht möchte, dass meinetwegen Tiere getötet werden), dann schalten die Menschen sofort auf Durchzug. Die erste Frage meiner Mutter war, ob ich das mache, weil ich abnehmen will – nein, weil ich einen Bericht zu viel gelesen habe. Da meine Mutter seit einigen Jahren zumindest auf Fleisch aus Massentierhaltung verzichtet und nur noch welches von Tieren isst, die zumindest ein ansatzweise gutes Leben hatten, war sie mehr oder weniger die einzige, die mich sofort verstanden hat. Meine beste Freundin (Ärztin, absolute Tiernärrin, Fleischesserin aus Leidenschaft), war ernsthaft entsetzt, dass ich auf Fleisch verzichten will – von Veganismus hab ich ihr gegenüber gar nicht erst gesprochen.
Gerade diese Haltung verstehe ich nicht: Wie kann ein Mensch bewusst entscheiden, nicht Tiermedizin zu studieren, weil er kein Tier einschläfern könnte, und dann aber alle Sinne fest verschließen, wenn es um das Fleisch geht, das auf dem eigenen Teller landet?
Ja, Egoismus ist in unserer Gesellschaft das „höchste Gut“. Egoistische Gründe kann jeder nachvollziehen, altruistische nicht, denn dann müsste man sich ja mit der eigenen egoistischen Sichtweise beschäftigen, und das tut weh. Ich weiß es, ich habe den Prozess gerade zu einem großen Teil hinter mir und arbeite nun an der Umsetzung. Ja, ich habe gerne Fleisch gegessen und es schmeckt mir noch immer! Ja, ich muss meine Ernährung umstellen, wenn ich ohne tierische Produkte auskommen will, aber es macht Spaß und eröffnet mir neue Möglichkeiten, und ich entdecke, wie lecker Linsen sind, wie toll Tofu sein kann und wie grandios veganer Kuchen schmeckt.
Wenn wir alle den Egoismus weiter zurückschrauben und stattdessen mehr auf unsere Umwelt achten würden, dann wäre dieser Planet ein Ort, an dem es allen Lebewesen gut geht. Ein Traum, an dessen Verwirklichung ich gerne mitarbeite. Im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und Fleischverzicht (bzw. kompletter Verzicht auf tierische Lebensmittel) liegt im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Sarah
Mein einziger Gedanke war – dem ist nichts hinzuzufügen.
PS: Bzw. vielleicht doch – ich betone zusätzlich immer noch wie wichtig mir tierversuchsfreie Produkte sind.
Daniel
Hi Sarah, ich schließe das natürlich mit ein, wenn ich sage, dass ich nicht will, dass zur Befriedigung meiner Luxusbedürfnisse Tiere leiden müssen!
Sabrina
Dein Wunsch ist zum Mainstream geworden – Yippi!!!
„Am 11. März 2013 tritt das endgültige, EU-weite Verkaufsverbot von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten und –inhaltsstoffen in Kraft“
Daniel
Das ist wirklich eine großartige Nachricht!
Greensoul
Hallo Daniel,
ein toller Artikel, dem ich voll und ganz zustimmen kann (…bis vielleicht auf den Punkt mit der Esoterik und der alternativen Medizin, von denen ich etwas halte…! ;-))
Es ist immer wieder beruhigend, zu wissen, dass es viele (und immer mehr) Menschen gibt, die genauso denken, wie man selbst. Gerade an Tagen, wo man wieder das Gefühl hat, dass man allein auf weiter Flur steht, tut so ein Artikel besonders gut! 🙂 Danke hierfür!
Ich werde den Artikel übrigens ein paar Familienmitgliedern und Freunden weiterleiten, weil ich glaube, dass Deine rationale und eher „un-emotionale“ Argumentation gerade die männlichen Vertreter zum Nachdenken mitbringen könnte.
Viele Grüße,
Greensoul
Daniel
Na, dass ich mit meiner Einstellung zu Esoterik etc. auch anecken würde war mir natürlich klar. Ich denke aber nicht, dass das eine unüberwindliche Mauer zwischen uns treiben wird 😉 Und freue mich natürlich sehr, wenn du den Artikel weiterleitest!
LG, Daniel
Lisa
Du hast deinen Standpunkt gut erklärt, aber wie du selbst schon sagst, klingt der erste Teil wirklich ein bisschen religiös/nach Sekte. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen, auch wenn ich weiß, was du eigentlich meinst. Und es eigentlich genauso sehe, bis auf den Teil, dass ich unbedingt missionieren will. Bastian weiter oben hat geschrieben, dass Boykott nicht die Lösung aller Probleme ist, und das sehe ich auch so. Die Denkweise der Menschen muss sich ändern (allerdings nicht diesbezüglich, dass Kapitalismus die Wurzel allen Übels ist, das ist so auch nicht richtig).
Meiner Meinung nach ist der mangelnde Respekt und die Selbstverständlichkeit für alles, was wir haben, das Problem. Man erwischt sich viel zu oft beim Jammern über doofe Probleme, dabei gehts uns so gut und wir haben die Wahl, was wir essen wollen und was nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich halte Veganismus nicht für das Mittel, die Probleme der Welt zu lösen. Trotzdem lebe ich gerne vegan, da ich dadurch bewusster konsumiere, viel weniger Geld ausgebe (für unnötigen Konsum, für Lebensmittel mehr, da mir wichtig ist, was ich esse) und gesünder und energiegeladener bin. Essen ist Medizin und wenn ich meine Umgebung so beobachte, die ständig krank ist und nur Schrott isst, kann ich echt nur den Kopf schütteln. Dass meine natürliche Medizin auch Leben rettet, ist dabei das tollste überhaupt. Die Massentierhaltung hat mich zwar dazu bewegt, vegan zu werden, ist mittlerweile aber nur ein Grund von vielen für mich. Und selbst wenn jemand Lifestyle Veganer ist (dummer Begriff, finde ich), soll er es sein! Ich finde, es spricht gar nichts dagegen, aus gesundheitlichen Gründen vegan zu sein, das spricht viel mehr Menschen an, als der Umwelt- oder der Tierleidaspekt.
Fun fact dazu noch (dann ist auch Schluss mit meinem Roman): Letztens den Onkel meines Freundes besucht. Ich dachte noch, oje, was soll ich da nur essen? Und hab aber doch nix mitgenommen. Beim Abendessen standen plötzlich ultra viele Alnatura Aufstriche rum und ich dachte nur: Oh, hat dem Onkel jemand gesagt, dass ich vegan lebe? Dann hat sich rausgestellt: Er, 56, lebt seit einem halben Jahr vegan. Auf die Empfehlung seines Arztes hin! Denn: sein jährlicher Bluttest hat ergeben, dass er kurz vorm Abnippeln war. ALLE Werte waren mindestens 10 mal so hoch (oder niedrig) wie es gut wäre. Hätte er nur eine Woche weiter so gemacht, wie bisher (0815 Ernährung, Raucher, regelmäßig Alkohol), wäre er gestorben. Der Grund war eine jahrelang unerkannte Hepatitis C Erkrankung. Nach wenigen Wochen veganer Ernährung, ergänzt durch TCM, ist sein Blutbild wieder 1a. Wenn das keine krasse Sache ist, oder?? Selten hab ich mich so bestätigt gefühlt.
Inna
Wow… das klingt großartig @ Lisa. Da hat er aber großes Glück gehabt, zum richtigen Arzt zu kommen. Welcher Arzt rät einem schon zu dieser Ernährungsweise, wenn man kurz vor dem „Abnippeln“ ist. 😉 Einfach Klasse…
Daniel
Hi Lisa, danke dass du dir die Zeit genommen hast, so einen langen Kommentar zu schreiben!
Ich versuchs mal der Reihe nach: Ich bin innerhalb von 2 Wochen vom Allesesser zum Veganer geworden. Dieser Prozess war eine der einschneidendsten Erfahrungen/Veränderungen in meinem bisherigen Leben: Ich hatte damals das Gefühl, etwas unglaublich Wichtiges entdeckt zu haben. Das wollte ich möglichst greifbar beschreiben – vielleicht bin ich damit etwas übers Ziel hinausgeschossen, aber es hat sich etwa so dramatisch angefühlt wie es im Text klingt 😉
Dann schreibst du, dass du den Veganismus nicht für das Mittel hältst, die Probleme der Welt zu lösen. Prima, ich auch nicht! Er ist aber ein gutes Mittel, um das Leiden anderer Lebewesen zu reduzieren, und nur darum geht es mir. Umweltverschmutzung etc. halte ich eher für einen Nebenaspekt… vielleicht hätte ich das ganz weglassen können. Andererseits aber auch nicht, denn die Zerstörung der Umwelt durch Massentierhaltung etc. trägt definitiv zum Leiden anderer Lebewesen bei (auch Menschen).
„selbst wenn jemand Lifestyle Veganer ist … soll er es sein“ – stimme dir zu!
Was die Geschichte mit dem Onkel deines Freundes betrifft: Find ich natürlich super, dass ein Arzt diese Empfehlung ausspricht! Allerdings bin ich immer vorsichtig, wenn es um die Verbindung „vegan=Allheilmittel“ geht. Der Zustand des Onkels hätte sich höchstwahrscheinlich auch dann verbessert, wenn er (neben dem Rauch- und Alkoholstopp) auf eine Mischkost mit hohem Vollkorn-, Obst- und Gemüseanteil umgestiegen wäre – oder?
LG, Daniel
Lisa
Hey Daniel,
eigentlich sind wir genau einer Meinung – auch ich hatte diese kurze Geisteswandlung und wurde innerhalb von zwei Wochen vom Omni zum Veganer und weiß ja genau, was du meinst! Aber jemand, der das nicht versteht, könnte denken „uiuiui, Sekte!“ das wollte ich damit sagen 🙂
Auch beim Rest stimme ich dir zu, Vegansmus ist kein Mittel, um die Welt zu retten, aber etwas besser macht er sie schon 😉
Bei dem Onkel weiß ich ehrlich gesagt zu wenig darüber, ob eine vollwertige Omniernährung es auch getan hätte. Ich weiß nur, dass er seine Ernährung strikt in sogenante nasse und trockene Lebensmittel einteilt, was aus der TCM kommt. Müsste ihn da nochmal genauer befragen! Fakt ist, dass er vllt vergleichbar mit Kris Carr ist, die ist ja auch vegan aber halt nochmal ne Spur krasser. Mit Pommes und Ketchup hätte er sich definitiv nicht retten können.
Liebe Grüße
Lisa
Jessi
Ein ganz, ganz toller und sehr klar geschriebener Artikel. Danke dafür!
Stefan
@Bastian
Ich verteidige sie nicht. Ich akzeptiere nur, dass sie existiert. Wahrscheinlich existiert sie schon, seit dem der Mensch angefangen hat mit Menschen jenseits seiner eigenen Sippe zu agieren.
Ich kann mich natürlich mit Händen und Füßen gegen diese Erkenntnis wehren und in der Marktwirtschaft die Wurzel alles Übels sehen. Wie gut jedoch die so genannten Alternativen funktionieren zeigte die jüngste Geschichte.
Oder ich wähle eine sinnvolle Alternative, da ich weiß wie sich die vorhandenen Gesetzmäßigkeiten nutzen lassen und HANDLE danach.
Ein anderer Punkt ist der, dass ich niemanden mehr ernst nehme, der das Verhungern von Menschen anprangert, mit seinem (Fleisch-) Konsum jedoch genau dazu beiträgt. Ob das jetzt genau auch auf dich zutrifft weiß ich jetzt selbstverständlich nicht …
Da du jedoch Zugang zu einem internetfähigen PC besitzt, weiß ich jedoch, dass du weit mehr als deine Grundbedürfnisse befriedigt hast. Was ja auch OK ist. Doch wir sog. Erstländler sind schnell dabei die Verantwortung für das Elend in der Welt bei anderen zu suchen. Am besten in einem namenlosen System. Unseren eigenen Beitrag dazu blenden wir jedoch sehr gerne aus …
Bastian
Die Marktwirtschaft existiert ca. seit der Industrialisierung. Und ich glaube, wir sind uns im Grunde sogar einig.
Wenn du mit den in jüngster Geschichte nicht funktionierenden Alternativen auf „sozialistische“ Zustände wie in der DDR oder gar auf das 3. Reich anspielst stimme ich dir zu! Größter Scheiß ever! Aber das heißt ja noch lange nicht, dass die Marktwirtschaft dann gut ist. Wenn mir jemand auf die Nase schlägt finde ich das ja nicht gut, nur weil es nicht besser ist, wenn er mir aufs Auge schlägt. Klar, ich könnte jetzt versuchen meine Nase zu schützen, mit einem Helm, oder gar den Angreifer bitten sich vielleicht weiche Handschuhe anzuziehen. Aber letzten Endes will ich doch, dass er einfach aufhört zu schlagen. Klar der Vergleich ist jetzt vielleicht etwas theatralisch, ich will nur sagen, dass man nicht aufhören darf, die Ursache zu suchen und zu kritisieren. Und ich möchte nicht die Schuld auf das namenlose System schieben. Das System ist ja von Menschen gemacht. das ist der wesentliche Unterschied in unserer Argumentation. Ich denke eben nicht, dass man sich mit dem System abgeben muss, weil es eben nicht naturgegeben ist, sondern von uns Menschen gemacht ist und auch durch uns (ALLE!) erhalten wird. Du wirfst mir vor, was auf deine Argumentation zutrifft. Durch den Verzicht auf Fleisch ohne die Kritik am Kapitalismus ändert sich eben nichts grundlegendes. Ich sage ja nicht, dass Veganismus schlecht ist, oder dass Tiere leiden sollen. Ich sage dass es super ist, sich aufzuregen über Missstände, bei Menschen und auch Tieren, und dass es auch geil ist aktiv zu werden! Nur ist es mit Veganismus alleine eben nicht getan. Man darf sich nicht zurücklehenen und denken, dass durch den eigenen Verzicht auf tierische Produkte genug getan ist. Erstens ist das Leid der Tiere nicht das einzige und meiner Meinung nach nicht das Schlimmste Problem auf der Welt, und zweitens wird der Privatboykott nichts daran ändern. Es gibt ja genug Literatur zur ausführlichen Kapitalismusanalyse, das will und kann ich jetzt hier nicht bis ins kleinste wiedergeben. Es ist jedoch Fakt, dass im Kapitalismus nur Waren und keine Gebrauchsgüter von Bedeutung sind. und unter diese Waren fallen eben – leider – auch Tiere und eben vor allem die menschliche Arbeitskraft. Und da Marktwirtschaft nicht die einzig mögliche Form des wirtschaftens ist, sollte man meiner Meinung nach, diese abschaffen und anfangen nach den Bedürfnissen der Menschen unter Rücksichtnahme auf Natur und Tiere zu produzieren.
Stefan
Nachdem du hier zwei Konzepte als Synonym verwendest die eben nicht austauschbar sind (Kapitalismus != Marktwirtschaft) existieren meines Erachtens zu wenig einheitliche Grundlagen um in dieser Richtung weiter zu reden.
Außerdem hat niemand, insbesondere ich, gesagt, dass es reicht nur vegan zu leben … Auch eine Vorannahme von dir, die ich nicht teile … außerdem sehe ich im Kapitalismus eine Wirkung von soziologischen Konflikten und eben nicht die Ursache …
Bastian
Ok, wie willst du denn Kapitalismus und Marktwirtschaft trennen? Ist Marktwirtschaft OK, Kapitalismus nicht? Ich denke man kann das schon synonym verwenden, es geht letztendlich um Privateigentum an Produktionsmitteln. Kapitalismus kann ja eine Ursache von soziologischen Konflikten sein. Trotzdem kann er auch selbst wieder Ursache sein.
Wenn du mir zustimmst, dass Veganismus nicht ausreicht und ich dir zustimme, dass Veganismus grundsätzlich keine schlechte Sache ist, sind wir uns ja einig;)
Stefan
In diesen Punkten ja und und in den anderen akzeptiere ich das du anderer Meinung bist. Wir verwenden wahrscheinlich sehr unterschiedliche Paradigmen.
Und ja eine Wirkung kann durch zirkuläre Abhängigkeiten zu einer neuen (sich selbst erhaltende) Ursache werden …
Daniel
Hallo Bastian, hallo Stefan,
erstmal danke dass ihr unseren Blog mit eurer Diskussion bereichert! Ich muss bloß ehrlicherweise zugeben, dass ich irgendwann ausgestiegen bin. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass ich mich bisher noch kaum mit den Argumenten der Kapitalismuskritik auseinandergesetzt habe und hier nicht mitreden kann. Vom Gefühl her bin ich näher bei Stefan, weil mir der Verzicht auf den Konsum tierischer Produkte einfach als eine handfestere Form der Einflussnahme erscheint als theoretische Diskussionen über die ideale Gesellschaftsform.
Andererseits weiß ich auch, dass der Kapitalismus letztendlich ein Nullsummenspiel ist, in dem einige fett werden können, weil viele Hunger haben. Ich find das Scheiße, weiß aber im Moment nicht, was ich dagegen tun könnte. Bastian, wie sieht denn konkret die Lösung aus, die einem Kapitalismuskritiker vorschwebt?
Robert Torkuhl
Schöner Text! Ich sehe erstaunlich viele Parallelen zu meinen Gründen, auch ich kann mit der Esoterik nichts anfangen und bin aus rationalen Gründen Veganer, und auch ich verzichte meistens auf den gehobenen Zeigefinger, weil die Erfahrung mich lehrte, dass es meistens nur Ablehnung hervor ruft.
Allerdings bin ich mir auch darüber bewusst, dass mein Beitrag kaum etwas ändert, dass Tier das ich nicht esse wird eben exportiert und woanders gegessen. Ändern tut sich nur etwas, wenn man mehr Menschen erreicht und ein Umdenken in den Köpfen stattfindet. Vegan positiv vorleben ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber nur einer.
In letzter Zeit mag ich aber auch den Begriff „Vegan“ nicht mehr, da er viel zu beschränkt ist. Keine tierischen Produkte zu konsumieren ist ja nur die Konsequenz eines kritischen, emanzipatorischen Weltbildes, und es hat noch viel mehr Aspekte, die sich in dem Begriff „Vegan“ alle nicht niederschlagen.
Daniel
Hi Robert, ich geb dir Recht was den Begriff „vegan“ betrifft… zumal er auch hierzulande noch immer eher negativ besetzt ist und erstmal eine Abwehrhaltung hervorruft, denke ich. Bitte gib mir Bescheid sobald dir ein besserer einfällt 😉
Lisa
Wie wärs mit „rein pflanzlich“? Das klingt gehobener und neutraler.
Daniel
Hi Lisa, ich schreib das auch manchmal so – ist ja im englischsprachigen Raum als „plant-based“ schon sehr verbreitet. Der Nachteil ist, dass „rein pflanzlich“ eher die vegane Ernährungsweise als die vegane Lebensweise. Wenigstens fühlt es sich für mich so an. „Ich kaufe nur rein pflanzliche Kleidung“ klingt irgendwie komisch. Und auch wenn es darum geht, dass z.B. Kosmetika usw. ohne Tierversuche hergestellt wurden, kommt man mit „rein pflanzlich“ nicht viel weiter. Ich hoffe deshalb einfach, dass das Wort „vegan“ irgendwann sein Stigma verliert 😉
chaosqueen
Hallo Daniel,
gerade bei Kosmetika kommt man mit „rein pflanzlich“ durchaus weiter. Ich gebe zu, dass es Inhaltsstoffe gibt, die nicht mehr in ihrer natürlichen Form vorliegen, aber wenn Emulgatoren, Duftstoffe, Farben etc. pflanzlichen Ursprungs sind und ggf. modifiziert wurden, dann fallen sie für mich noch immer unter „rein pflanzlich“. Bei Kosmetika kommen natürlich auch noch mineralische Stoffe zum Einsatz, die dann wieder rausfallen aus „rein pflanzlich“.
Ich betreibe ein kleines Kosmetiklabel, stelle von Anfang an vegetarische und vegane Kosmetik ohne Tierversuche und auf Basis natürlicher Rohstoffe her und bin durch meine gerade anstehende Veränderung hin zum Veganismus auf die Idee gekommen, nach und nach alle noch bestehenden tierischen Grundstoffe (Milch, Honig, Seide) durch pflanzliche und mineralische zu ersetzen. Leider geht es da nicht ganz so fix wie bei meiner Ernährung, weil ich das alles erstmal vom Labor absegnen lassen muss, wenn ich die Rezepturen ändere.
Aber ich bin sicher, dass es geht! 🙂
Liebe Grüße,
chaosqueen
Daniel Roth
Interessant! Wie heißt denn dein Label? Und gibts da auch was für Männer?
chaosqueen
Hej Daniel!
Hm, jetzt muss ich mit Umweg antworten, weil ich die Antwort anscheinend nicht direkt unter Deine Frage setzen kann – zu verschachtelt! 😉
Mein Label heißt BLOOS Kosmetik, einfach mal suchen gehen. 😉
Ich habe keine spezielle Männerpflege, allerdings reichlich begeisterte Männer unter meinen Kunden. Gerade was Lippenbalsam, Körperbutter und Sheasahne angeht, sind die Jungs recht angetan! 🙂
Wie gesagt, noch ist vieles vegetarisch, gerade die Badezusätze enthalten (bis auf Badepralinen und Badesalz) noch Milchpulver, aber ich denke, dass ich das nach und nach werde umstellen können.
Liebe Grüße,
chaosqueen
micha-z
hm… man kann sicherlich ohne Tierische Produkte leben….man kann auch ohne Auto, ohne Haus usw. leben um die Erde zu schonen….
Ich persönlich habe aber keine Lust wie ein Urzeitmensch zu leben in einer Höhle, ohne Strom und fliessend Wasser usw. Denn wenn konsequent, dann richtig.
Da schaue ich lieber das ich Produkte kaufe wo möglichst wenig Schaden und Leid mit angerichtet wird. Wobei das bei einem saftigen Steak relativ schwierig ist…
Stefan
heiliger St. Florian …
http://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Florian-Prinzip
Pätrah
DANKE, Stefan 🙂
chaosqueen
micha, damit machst Du das, was Millionen von Menschen machen: Du siehst einen riesigen Berg vor Dir, und weil Du ihn mit den Flip-Flops an Deinen Füßen nicht bezwingen kannst, bleibst Du einfach, wo Du bist.
Besser wäre es, wenigstens den nächstgelegenen Hügel zu erklimmen. Von dort kannst Du dann ja schauen, ob Du vielleicht noch ein paar Meter weiterkommst, bevor die Flip-Flops kaputt sind und Du barfuß weitergehen musst. 😉
Klartext: JEDE noch so kleine Veränderung bringt etwas. JEDER, der ab sofort entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen, trägt einen winzigen Teil zum Ganzen bei. Es wird von keinem Menschen verlangt, dass er von einem auf den anderen Tag 80 Millionen Deutsche vom Fleischkonsum abhält, aber wenn jeder Deutsche auch nur einmal in der Woche auf Fleisch verzichtet, bewirkt das bereits eine Menge.
Und ja, ich fahre Auto und habe eine Wohnung. Ich habe einen Computer (sonst könnte ich das hier gerade nicht schreiben), ich nutze Strom (dessen Herkunft ich nicht kenne), ich gehe teuren Hobbies nach und lebe ein westliches Wohlstandsleben. Aber gerade deshalb kann ich es mir leisten, auf etwas zu verzichten, das Luxus bedeutet. Ich würde nie nach Afrika gehen und den Menschen dort erklären, dass sie aufhören müssen, ihre Gazellen zu essen. Das wäre der falsche Weg, denn nicht diejenigen sind das Problem für den Planeten, die seit Jahrtausenden im Einklang mit der Natur leben und jetzt durch uns (!) in die Armut getrieben werden, sondern wir in den reichen Industrienationen. Und ja, ich gehe weiter als „nur“ meine Ernährung umzustellen. Ich bin Taucherin und nehme demnächst an einem Greenpeace-Seminar teil, um als Taucherin auf weitere Missstände hinweisen zu können. Dass ich das nur kann, weil ich ein Teil des Problems bin, ist mir bewusst – aber sollte es mich davon abhalten, wenigstens einen winzigen Teil Wiedergutmachung an diesem Planeten zu leisten? Ich glaube nicht.
Rica
Sehr gut geschrieben!
vega zogani
schöner text – i like it 🙂
Palmina
Sehr schöner Text, ich sehe das zu 98% genau so. Allerdings verstehe ich nicht, warum es schlimm wäre Veganismus als etwas vergleichbares wie eine Religion zu sehen. Ich selbst bin Agnostikerin. Wenn ich sehe wie bei Religionen bspw. Islam oder Judentum von dem 0815-Christen Rücksicht auf Essgewohnheiten etc. gelegt wird, kann ich nur neidisch sein, da mein Veganismus deutlich geringer verstanden/geachtet wird (warum auch immer ist mir rätselhaft), als aus Glaubensgründen auf Dinge zu verzichten. Was mich daran besonders stört ist, dass anscheinend viele Menschen dazu neigen sich lieber von Außen bestimmen zu lassen, eigene Entscheidungen (in meinem Fall Veganismus) sind anscheinend weniger hoch angesehen.
Daniel
Hi Palmina, meine Abneigung gegenüber Religion kommt daher, dass Religion per se wahrheitsfeindlich ist. Die höchste Tugend jeder Religion ist blinder Glauben an eine von oben diktierte Wahrheit. Veganismus hat aber viel mehr mit Vernunft zu tun als mit blindem Glauben, deshalb vermeide ich es, beides in einen Kontext zu stellen. Aus deinem letzten Satz lese ich aber, dass wir da in etwa der gleichen Meinung sind 😉
Palmina
Ja ich bin absolut gegen Religion (klingt jetzt sehr hart). Aber in unserer Gesellschaft wird eben auf Religion mehr Rücksicht genommen und Verständnis gezeigt, als bei eigenen, rationalen Entscheidungen, die eigentlich viel mehr wert sein sollten, da sie nicht aus Angst etc. getroffen werden.
Daniel
Da bin ich ganz deiner Meinung. Klingt auch nicht zu hart – bin auch absolut gegen Religion.
Bastian
@Stefan:
:-*
miss viwi
…gefällt mir…danke für deine offenen Worte…
vegan l♥ve&peace, miss viwi
miss viwi
…kein Problem, wenn du Atheist bist, oder nichts von Spiritualität hältst, ist ja jedem selbst überlassen…
…aber bitte missbrauche nicht das Wort „Esoterik“(ich weiß, dass das leider üblich ist)…
…das Wort -esoterik- kommt aus dem griechischen und bedeutet „innerlich“, „dem inneren Bereich zugehörig“, esoterisch wurden beispielsweise die Schriften des Aristoteles genannt, welche nur für seine Schüler und andere Gelehrte gedacht waren…das Gegenteil dazu ist exoterisch, also „äußerlich“ „von außen zugänglich“, auch für nicht Gelehrte gedacht….
…leider wird das Wort so oft missbräuchlich verwendet…
…Danke nochmal für deinen ehrlichen Post…
vegan l♥ve&peace, miss viwi
Daniel
Hallo Miss Viwi, danke für deinen Kommentar! Wenn ich Esoterik kritisiere dann meine ich damit all die Dinge, die heute so unter diesem Schlagwort verkauft werden: Wahrsagerei, Sterndeutung, kosmische Energien usw. Mag sein, dass der Begriff ursprünglich eine andere Bedeutung hatte, aber das tut ja eigentlich nichts zur Sache, oder?
miss viwi
…ist schon klar was du damit gemeint hast, aber dieses Schlagwort wird völlig falsch verwendet…
…Esoterik ist ein schönes Wort und hat mit diesen vielen unterschiedlichen Bereichen einfach nichts zu tun…ich weiß es ist kleinlich von mir, aber ich find das einfach so schade, dass ein schönes altes Wort, mit einer tollen Bedeutung, als Schimpfwort für all diese undifferenzierten Bereiche degradiert wird…:-(
vegan l♥ve&peace, miss viwi
Daniel
Hey, das kann ich nur zu gut verstehen! Werde das zukünftig im Hinterkopf behalten.
suny
Der Artikel zeigt was für eine Persönlichkeit Du bist und es ist kein Wunder, dass Leute Dich für jemanden halten, der Lifestyletrends nacheifert.
Mit dem Thema ansich hat meine Meinung nichts zu tun. Lediglich mit der Art wie Du schreibst.
Daniel
Hi Suny, jetzt musst du mir aber schon erklären, was für eine Persönlichkeit ich bin. Was missfällt dir denn an meiner Art zu schreiben? Ich denke ich habe ziemlich deutlich gemacht, aus welchen Gründen ich vegan lebe und dass das für mich keine Lifestyle-Frage ist.
Nicole Seifert
Wunderbar geschrieben! Ich werde mir Deinen Artikel ausdrucken und jedem Zweifler, der mich mal wieder mit seinen Kommentaren nervt (Und damit meine ich nicht diejenigen, die ernsthaft interessiert sind und über deren Fragen ich mich freue.) vor die Nase halten. Du fasst klar und deutlich alle wichtigen Punkte zusammen und erklärst Deine Lebensweise so symphatisch und verständlich, dass ich, sofern ich nicht schon vegan wäre, sofort zum Veganer werden wollen würde. 🙂
Daniel
Hi Nicole, danke für dein Lob (auch in deinem zweiten Kommentar!). Ich würde mich freuen, wenn du den Artikel weiterleitest… auch wenn ich bezweifle dass er bei den Leuten, die du da beschreibst, was bewirken kann 😉
Bastian
Hallo Daniel:) Ich versuche mal, mich kurz zu fassen…;)
Ich kann das nachvollziehen, dass man das Bedürfnis hat zu handeln und dass die Form des Veganismus da großen Aktionsraum bietet. Aber das ist und bleibt am Ende mehr eine Entscheidung für das eigene Leben als dass es revolutionäre Effekte hätte. Da sich Veganismus eben innerhalb des Kapitalismus bewegt und diesen nicht in Frage stellt, sondern – durch das kapitalistische Mittel des Boykotts – den Kapitalismus bestätigt, bzw. akzeptiert.
Jedes Unternehmen hat als ersten Zweck den Profit. Die zweite Frage ist dann, wie der am besten entsteht. Das heißt der Lebensmittelhersteller will einen Gewinn erzielen und das macht er dann mit Lebensmitteln. Diese „Hierarchie“ ist sehr wichtig, denn da liegt der Knackpunkt. Der Zweck ist der Profit und die Mittel dazu sind dann die Lebensmittel. Somit macht es auch für den Produzenten keinen Unterschied ob er nun Tofu oder Steaks herstellt. Und da sich mit beidem Profit machen lässt, wird auch beides produziert. Und da der Profit höher ist, wenn man vorher weniger ausgibt, werden natürlich die Kosten so niedrig wie möglich gehalten. daraus resultiert dann Massentierhaltung, Kinderarbeit etc.
Das muss aber nicht so sein! Der Kapitalismus ist eben nicht naturgegeben, sondern wird von Menschen gemacht, die auch was anderes machen könnten. Man könnte mit den technischen Möglichkeiten, die es heute gibt und den vielen Menschen sehr viel sinnvoller produzieren! Jetzt zum „Lösungsvorschlag“:
Der Zweck der Produktion müsste die Versorgung der Menschen sein. Das heißt man produziert, was gebraucht wird. Und man produziert so, wie es für Mensch und Natur sinnvoll ist. Die Gebrauchsgüter und Lebensmittel usw. werden dann nicht verkauft sondern verteilt. Nach Bedarf und nicht nach Einkommen;) Es gibt ja genug Statistiken, die beweisen, dass mehr als genug Essen für alle Menschen der Welt vorhanden ist. Es wird eben im Kapitalismus nur nicht unter allen Menschen verteilt. Nur zahlungsfähige Menschen werden im Kapitalismus berücksichtigt.
Wenn man also insgesamt ein neues System aufbaut, indem Geld keine Rolle spielt, da eben nicht mehr getauscht wird, sondern verteilt und nicht mehr gearbeitet wird um Geld zu verdienen sondern um etwas beizutragen, dann hat man erst die Möglichkeit tierfreundlich zu produzieren. Und hier ist dann eben nicht nur die Tierfreundlichkeit alleine ein Thema, sondern vor allem die Menschen. Deshalb kommt man nicht drum herum, wenn man Tierquälerei etc. kritisiert, auch den Kapitalismus zu kritisieren. Denn hier liegt eben die Grundlage für jede Produktion.
Ich kann dir das Buch „Warum verhungern täglich 100000 Menschen?“ von Hermann Luuer empfeheln. Da wird sehr verständlich und sympathisch erst kritisiert und dann auch ausführlich ein anderes System (ein Lösungsvorschlag) erklärt;) Oder eben „Das Kapital“ von Karl Marx;) Eine etwas zeitgemäßere und kürzere Version davon wäre „Kritik der politischen Ökonomie“ von Michael Heinrich.
Danke für die Geduld;)
Daniel
Hi Bastian, vielen Dank für die Erläuterung. Ich nehme das jetzt mal zum Anlass mich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen – werde mir die Bücher die du empfiehlst mal anschauen! Ich kann mir auch vorstellen, dass ich mal einen Text darüber schreibe. Bis dahin mache ich aber erstmal weiter mit dem Veganismus, weil es zwar vielleicht für den Produzenten keinen Unterschied macht, ob er sein Geld mit Steaks oder mit Tofuwürstchen scheffelt, wohl aber für die Tiere 😉
Viele Grüße!
Daniel
Ach und nochwas: Ich hab beim Lesen eurer Diskussion an einen Artikel von Leo Babauta gedacht, der mich damals sehr beeindruckt hat – vor allem, weil mir da eigentlich zum ersten Mal bewusst geworden ist, dass man durchaus auch mal utopisch über eine grundsätzlich andere Gesellschaftsform nachdenken kann. Ist vielleicht auch interessant für dich:
http://mnmlist.com/reimagined/
Susanne
Oh, Mann! Manchmal moechte man einen Blogbeitrag umarmen und kuessen koennen. DANKE!
Noch nie hat mir jemand so sehr aus der Seele gesprochen. Mit jedem einzelnen Satz. DANKE!
Daniel
Hi Susanne, manchmal möchte man auch einen Kommentar umarmen 😉 Vielen Dank, ich freue mich sehr dass ich dir mit dem Text eine Freude gemacht habe!
Patrick
Ein sehr guter Text, in dem ich mich zu 100% wiederfinde. Danke dafür, Daniel!
Sascha
Hallo Daniel! Ich bin auch innerhalb ganz kurzer Zeit vom typischen Omnivoren zum Veganer geworden, nachdem ich „Anständig essen“ gelesen hatte. Daher kommt mir vieles, was Du schreibst, vertraut vor.
Übrigens stehe ich seither dem Kapitalismus immer kritischer gegenüber.
@Bastian: Ich bewundere Deine Ausdauer und Gelassenheit. 😉
Daniel
Hi Sascha, bei mir wars der Blog „No Meat Athlete“ und dann „Eating Animals“ von Foer. Aber solche Bücher sind in den letzten 2 Jahren ja wie Pilze aus dem Boden geschossen – was ich für ne gute Sache halte! Ansonsten bewundere auch ich Bastians Ausdauer und Gelassenheit. Bastian, du solltest einen Blog starten! 😉
Max
Zum Thema Kapitalismus und Marktwirtschaft: Fakt ist, dass unsere derzeitige Wirtschaftsordnung immensen Raubbau an Umwelt, Mensch und Tier betreibt. Für mich gehören somit Veganismus und ein möglichst nachhaltiger/ökologischer Konsum- und Lebensstil zusammen. Zu letzterem möchte ich u.a. auf folgenden Artikel und Vortrag verweisen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/wachstumskritiker-niko-paech-sehe-ich-aus-wie-ein-hippie/7431092.html
http://www.youtube.com/watch?v=_0ipeAByMZ0
Daniel
Hi Max, vielen Dank für den Input – das Interview mit Paech ist super, ich denke ich werde mir sein Buch kaufen. Beginne grade, mich richtig für das Thema zu interessieren.
Dirk
Hallo Daniel,
Dein klares Bekenntnis spricht mir aus der Seele, vielen Dank dafür! „Warum sollte ich mich an der Ausbeutung und Tötung von Lebenwesen beteiligen, wenn ich es nicht muss?“ Perfekt auf den Punkt gebracht. Alle anderen Argumente, von Antibiotika bis Treibhausgase, auch.
Überhaupt schmökere ich gern auf Deinen/Euren Seiten; als ambitionierter Freizeitsportler, der sich vegan ernährt, finde ich hier eine wunderbare Kombination aus veganer Überzeugung und Sport- und Ernährungstipps. Weiter so 🙂
Daniel
Hi Dirk, sehr gerne! Es hat mir wirklich gut getan, das mal runterzuschreiben – außerdem kann ich jetzt jeden, der mir die „Warum“-Frage stellt, auf diesen Artikel verweisen. Das wird mir eine Menge Zeit und Nerven sparen 😉
Becky
Hallo Daniel,
vielen vielen Dank.
Deine klare, rationale Auflistung spricht mir aus der Seele.
Ich bin seit kurzem „Vollblut-Veganer“ (hehe), nicht bei Facebook und in meinem Umfeld eine Vorreiterin, was diese Einstellung angeht. Das soll keine Wertung á la „besser-schlechter“ sein, aber ich würde mir doch so manchen Tag mehr Feedback von Gleichgesinnten und nicht nur den ewigen Gegenwind wünschen. Daher surfe ich viel im Netz und habe mich sehr, sehr über Deinen Artikel gefreut, den ich gleich mal meine ablehnenden Mutter gesendet habe.
Danke.
Weiter so!
Herzliche Grüße,
Becky
Daniel
Hallo Becky, vielen Dank zurück! Katrin und ich freuen uns immer sehr über Lob – das motiviert uns auf jeden Fall, weiterzumachen 🙂
Viele Grüße, Daniel
Androgyrnik
Hi Becky!
Bin grad beim Lesen über deinen Kommentar gestolpert. Du schriebst:
„Ich bin seit kurzem “Vollblut-Veganer” (hehe), nicht bei Facebook und in meinem Umfeld eine Vorreiterin, was diese Einstellung angeht.“
Das ist toll! Und da fällt mir ein altes Thema wieder ein, an dem ich immer noch zu knabbern habe: Facebook.
Einerseits ist Facebook eine „beinah totalitäre“ Plattform, die sich an deine Daten krallt und sie „nie wieder loslässt“ 😉
Andererseits beschäftigt man sich als Veganer ja immer mit dem Thema, wie man ein möglichst positives Beispiel sein kann und wie man sein Umfeld (indirekt) zum Denken anregen kann… Du selbst siehst dich ja auch als „Vorreiterin“. Ist Facebook also nicht doch ein passables Instrument, um das Bewusstsein der Gesellschaft zu verändern?
Heiligt der Zweck (Vermeidung von Leid) die Mittel (teilweises „aufgeben“ von Persönlichkeitsrechten, falls man das so sagen kann) ?
Ich hab für mich noch keine wirklich zufriedenstellende Lösung gefunden. Vielleicht ein Thema für einen kleinen Blogbeitrag, @ Kathrin & Daniel ? 😉
Annika
Dein Beitrag ist sehr aufschlussreich und überzeugend. Danke dafür. Ich, ebenfalls Veganer, kann das was Du schreibst, nur unterschreiben. Allerdings dürfen wir bei all dem „missionieren“ (wobei ich mich auch manchmal ertappe) eines nicht außer Acht lassen: Wer für die Rechte der Tiere einsteht, der darf auch das Recht des Menschen nicht mit Füßen treten… Was ich damit sagen will: Es gibt genügend Veganer, die selbst Vegetarier als „Mörder“ bezeichnen. Das ist in meinen Augen kein guter Ansatz, um die Erde zu verbessern. Auch ein Vegetarier schränkt Leiden ein, das darf man nicht vergessen. Und es gibt auch Fleischesser, die sich für Minderheiten einsetzen. Ein Mensch ist nicht gleich schlecht, nur weil er nicht unsere Weltanschauung teilt. Du bist einer derer Veganer, die Einfluss ausüben – nämlich deshalb, weil sie nicht verurteilen und nicht aufdringlich agieren. Leider gibt es auch in „unseren“ Kreisen (die der Veganer) nicht immer tolerante Menschen.
Viele Grüße,
Annika
Daniel
Hi Annika, Vegetarier als Mörder zu bezeichnen ist auch in meinen Augen kein guter Ansatz 🙂 Ich muss mir inzwischen aber immer häufiger in Erinnerung rufen, dass ich nicht schon immer vegan lebe und mich früher auch kein bisschen für die Argumente der Vegetarier/Veganer interessiert habe. Die Wut ist auf jeden Fall da und will auch oftmals raus… ich lass sie aber nicht und geh dann laufen oder schreib mir den Frust von der Seele 😉
Liebe Grüße, Daniel
michaela
hey,
habe soeben via Christof’s Blog hierher gefunden…das ist ein richtiges „Osterei“ für mich =)
alles Liebe & Beste
Michaela
Daniel
Hallo Michaela, das freut uns sehr 🙂 Wir freuen uns wenn du weiterhin bei uns vorbeischaust!
LG und schöne Feiertage, Daniel
Mara
Hallo Daniel, finde deinen Beitrag auch sehr gelungen, da er tatsächlich die meisten Gründe, die man so haben kann, vegan zu leben, zusammenfasst. Vielleicht drucke ich mir deinen Beitrag auch aus, für den Fall, dass mal wieder irgendjemand mit komischen Fragen um die Ecke kommt. Ich finde übrigens die obige Diskussion mit Bastian ausgesprochen gelungen. Denn der Zusammenhang zwischen Ernährung und Wirtschaft liegt zwar an vielen Stellen auf der Hand, ist aber vielfach auch so undurchsichtig, verschlungen und widersprüchlich, dass eine nähere Bafssung mit dem Themenkomplex auf Basis der von Bastian enpfohlenen Bücher lohnenswert erscheint. Hierzu auch empfehlenswert, weil es sehr viele Fragen aufwirft: Kathrin Fischer, Generation Laminat. Die Antworten gibts leider woanders…
Viele Grüße
Mara
Conny
Hallo Daniel,
dein Artikel ist jetzt zwar nicht mehr der Neueste, ich habe ihn aber eben erst gelesen. Ich lebe auch schon seit 1 1/2 Jahren vegan und freue mich, der genauso empfindet wie ich und es auch noch so super zu formulieren weiß. Vielen lieben Dank, du hast mir sowas von aus dem Herzen gesprochen. Mein Wandel kam von heute auf morgen, als ich in der Bücherei das Buch von Alicia Silverstone mit dem Titel „Meine Rezepte für eine bessere Welt“ entdeckte. Das war genau das was ich fühlte und brauchte. Damit ging auch für mich eine neue Tür auf und für mich begann ein neues Leben. Auch habe ich kürzlich darüber nachgedacht, ob es überhaupt möglich wäre wieder zurückzugehen, aber ich wüste gar nicht wie. Ich fühle mich sowas von gut, körperlich wie mental, weil ich diese Lasten nicht mehr tragen muß.
Und das mit dem Zeigefinger, es fällt mir manchmal schwer ihn nicht zu erheben, wenn ich sehe was Menschen sich und ihrer Umwelt antun. Ich mache es so wie du, und versuche rational (dass ich gesund und leistungsfähig bin) zu argumentieren.
Vielen lieben Dank nochmal.
Conny
Daniel Roth
Hallo Conny, ich freue mich auch über Kommentare zu älteren Artikeln 🙂 Schön dass du dich in meinem Beitrag wiederfinden konntest! Das Buch von Silverstone haben wir noch nicht gelesen, aber sie ist ja auf jedenfall eine sehr sympathische Vertreterin der veganen Ernährung.
Was den moralischen Zeigefinger und die Wut betrifft, die immer mal wieder in einem hochsteigt: ich versuche dann immer, mich in mein altes Ich zurückzuversetzen. Ich habe mich damals nicht für die ethischen und ökologischen Auswirkungen meiner Ernährung interessiert… mit welchem Recht sollte ich es heute von anderen erwarten?
Liebe Grüße!
Daniel
Klaus Kaptur
Hallo Daniel,
Deinen Text finde ich Super.
Seit ca. Februar 2011 bin ich Vegetarier, ca. 1 Jahr später wurde ich Veganer.
Im letzten Jahr hatte ich einen Brief, an Zeitungen, Radio, Fernsehen und Politikern geschrieben.
In Internetforen habe ich seitdem viel diskutiert, meistens melden sich dort leider die uneinsichtigen Fleischesser mit aberwitzigen Beiträgen.
Z.B. Du tötest auch (Läuse) wenn Du Salat ist. Pflanzen leben auch. Wenn du Wasser nutzt tötest du. Wenn wir kein Leder mehr benutzen, versinkt die Welt in Plastik/Kunststoffe. USW.
Ich vergesse auch manchmal das ich auch mal zu den Fleischessern gehörte (als ich aufhörte Fleisch zu essen, kannte ich keinen Vegetarier/Veganer) und ärgere mich (innerlich) über „dumme“ Aussagen, weil ich die meisten Aussagen auch als Fleischesser nicht gemacht hätte.
Es ist mein Fehler, immer von meiner Denkungsweise auszugehen. (Ich arbeite daran)
Hier mein Brief den ich letztes Jahr schrieb:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Klaus Kaptur, bin 52 Jahre und arbeite seit ca. 36 Jahren im Chempark Leverkusen (früher Bayer Leverkusen) als Staplerfahrer in der Logistik!
Seit ca. 1 ½ Jahren bin ich Vegetarier und habe mich viel mit diesem Thema beschäftigt.
Vegetarier bin ich geworden, weil ich ab und zu mal im Fernsehen Dokumentationen über Tierquälerei gesehen habe und mich dann weiter übers Internet „gebildet“! Wegen mir brauch kein Tier mehr getötet zu werden, nach dem Motto:
Für einen kurzen Gaumenschmaus, lösche ich kein Leben aus!
Unvorstellbare Quälereien habe ich gesehen, z.B. im Dokumentarfilm:
[Link entfernt, da Seite nicht mehr verfügbar]
Ich schäme mich immer öfter Mensch zu sein!
Ich bereue es jemals Fleischesser gewesen zu sein!
Der Mensch braucht Fleisch, wird mir oft gesagt und diese Aussage ist nicht richtig, wie ich heute weiß!
Fleisch macht krank! Siehe z.B. http://www.fleisch-macht-krank.de/
Religion: http://www.theologe.de/theologe7.htm
Mein Anliegen:
Bitte bringen Sie über dieses Thema mehr Aufklärungsstoff, mehr Artikel, mehr Diskussionsrunden, auch in den Mittagsstunden in denen auch mit Kindern, kindgerecht diskutiert wird! Mit Fleischesser-innen und Vegetarier-innen!
Auch kann ich mir Vorstellen, dass die „Wähler-innen“, dieses honorieren werden.
In Deutschland gibt es ca. 6 Millionen Vegetarier-innen/Veganer-innen und viele Millionen Tierliebhaber-innen die Tiere zum „fressen“ gerne haben!
Für Ihr Verständnis und Ihre Bemühungen möchte ich mich recht Herzlich im Voraus bedanken.
Mit freundlichen
Grüßen
Klaus Kaptur
P.S. Menschen können sensibilisiert werden, beim „Rauchen“ hat es funktioniert!
Daniel und allen anderen wünsche ich alles Gute
Momo
„Den Prozess des “Vegan-Werdens” empfinden viele, die ihn hinter sich haben, als atemberaubende Aneinanderreihung von Aha-Erlebnissen. Wie von einer Sucht ergriffen verschlingt man ein Buch nach dem anderen, klickt sich nächtelang durch verwackelte Youtube-Videos von Schlachthöfen und Mastbetrieben, liest sich durch seitenlange Foren-Threads und erwacht schließlich mit einem fetten Kater und dem dumpfen Gefühl, dass man eine Grenze überschritten hat und eine Rückkehr nicht mehr möglich ist. Es ist wie eine zweite Geburt, bei der man aus der Dunkelheit des Mutterleibs erneut ans Licht tritt, bei der die bewusst gepflegte Ignoranz, das absichtliche Nicht-Wissen-Wollen, einer neuen Klarheit weicht – mit allen positiven und negativen Konsequenzen, die das Zur-Welt-Kommen so mit sich bringt: mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung, aber auch mehr Verantwortung, mehr gesellschaftlicher Druck und die Last, nicht länger einfach mit dem Strom schwimmen zu können, sondern sich immer und immer wieder erklären zu müssen.“
OMG, bessere Worte kann man für dieses „Aufwachen“ kaum finden. Ich finde es wahnsinnig faszinierend, dass viele Menschen die sich entscheiden vegan zu leben genau diesen Prozess durchmachen wie du ihn beschreibst!
Vielen Dank für deinen Blog! 🙂
Daniel Roth
Es freut mich dass dir die Passage gefällt – ich hatte das einfach so aus mir „rausfließen“ lassen und finde auch, dass es meine eigene Erfahrung und das was ich von anderen Veganern über ihr Vegan-Werden gehört habe, sehr gut beschreibt.
Habe natürlich eben auch mal in deinen jungen Blog reingelinst… Laufen und vegane Ernährung, ein gutes Thema 😉 Viel Spaß beim Bloggen – ich hoffe dass dir dieses Hobby genauso viel Freude und neue Freundschaften bringt wie uns!
Sportliche Grüße, Daniel
Judith Benkhellouf
Mir aus der Seele geschrieben!!! Wird kopiert und weitergereicht!!!Vielen Dank, Judith
Bert
Hi Daniel,
ich hab‘ nicht alle Kommentare gelesen (vielleicht wird es da schon erwähnt) und sicherlich erzähle ich dir nichts Neues, wenn ich schreibe, dass der massenhafte Fleischkonsum insbesondere auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft in den ärmsten Ländern dieser Welt hat, da immer mehr Futtermittel angebaut werden muss. Das geht insbesondere zu Lasten der Kleinbauern, denen jegliche Existenzgrundlage genommen wird. Da sich jetzt auch China anschickt, eine Großmacht in puncto Fleischverzehr zu werden – ein Volk, das traditionell wenig bis gar kein Fleisch gegessen hat -, werden die Auswirkungen des Fleischkonsums auf unseren Planeten noch viel gravierender werden. Keine schönen Aussichten. Also: Bitte im schön weiter missionieren.
LG
Bert
Daniel Roth
Hi Bert, ich hab deine beiden Kommentare grade eben erst aus dem Spamordner gefischt – wir wollten dich nicht absichtlich ignorieren 🙂
Was du schreibst stimmt natürlich. Lustigerweise (oder traurigerweise?) erfreut sich das „Soja-vernichtet-Regenwald“-Argument noch immer großer Beliebtheit, wenn es darum geht, die vegane Ernährung anzugreifen. Dass 90% der Weltsojaernte in der Tiermast verfüttert werden, daran denkt natürlich keiner.
Wir werden hier natürlich auf unsere Weise weiterhin für die vegane Lebensweise werben – auch wenn das herzlich wenig an der Entwicklung z.B. in China ändern wird. Der Fleischhunger der Menschheit wird leider weiter wachsen.
Viele Grüße und hoffentlich bis bald wieder!
Daniel
Simon
Danke für deinen Beitrag Bruder!ich bin schon seit3jahren Vegetarier mit ein paar ausrutschen.es wird einem wirklich nicht leicht gemacht sich komplett began zu ernähren.leute wie du geben mir kraft es zu probieren. Danke dir!alles liebe
Guido
Hallo an alle die sich auf dieser Seite finden,
ich schreibe zum ersten Mal einen Kommentar, weil ich in jedem eurer Beiträge eine interessante Sichtweise sehe. Bin auch „zufälligerweise“ auf dieser Seite gelandet (bin wegen Unfall letztes Jahr wieder im Spital). Das Thema Ernährung interessiert mich schon seit Jahren. Ich bin Bauer.
Wir haben den Betrieb auf biologischen Anbau umgestellt, aus Ueberzeugung, nicht nur
wirtschaftlich. Wir haben nebst einer Obstplantage auch Aronia und Goji angebaut.
Vieles ist bei uns möglich.
Aber was passiert wenn Transport oder Logistik versagen?
Wie sieht eine Ernährung mit regionalen und saisonalen Produkten aus? Denn in vielen Menütipps finden sich exotische Produkte.
Wie schon erwähnt ist die Marktwirtschaft ein unberechenbares Spielfeld, je nach Interessen.
Alles bleibt Sichtweise. Es werden nie alle Veganer oder Vegetarier wie auch nie alle das
gleiche Auto fahren werden. Man kann noch vieles anders machen und wenn es unserer Erde
nützt ist jeder kleine Schritt gut.
Liebe Grüsse
Guido
Daniel Roth
Hallo Guido, in deinen Worten steckt viel Wahrheit. Der „perfekte“ Lebensstil ist vielleicht/wahrscheinlich gar nicht erreichbar. Ich sehe es deshalb so, dass ich auf einem Weg bin, auf dem ich die Augen offen halte und versuche, möglichst gute (und immer bessere) Entscheidungen zu treffen. Ich denke, wenn jeder das tun würde, hätten wir weniger Probleme. Es geht ums Nachdenken, ums Reflektieren der eigenen Verhaltensweisen – nicht um 100% Perfektion.
Ich wünsche dir gute Besserung und weiterhin viel Erfolg für euren Bio-Betrieb!
Daniel
Julia
Ich würde wirklich gerne vegan leben und versuche schon ab und an Alternativen zu finden oder vegane Rezepte zu benutzen. Mein größtes Problem ist: Ich will keine Sojaprodukte zu mir nehmen! Geht das? Ich bin nämlich ein riesiger Fan von Milchprodukten: Quark, Milch, Jogurt, Frischkäse, Käse und Produkte mit diesen Bestandteilen wie Salatcreme esse ich täglich! Damit aufzuhören ohne einen Nicht-Soja-Ersatz zu haben ist für mich ziemlich unmöglich.
Daniel Roth
Hi Julia, es gibt sicherlich Alternativen zu diesen Lebensmitteln, die nicht auf Sojabasis sind … ob man die dann aber als gesund bezeichnen kann ist natürlich fraglich. Beim Thema Milch sehe ich kein Problem: Hafermilch, Reismilch, Mandel- und Haselnussmilch sind ein toller Milchersatz, wenn man erst mal auf den Geschmack gekommen ist. Bei Quark, Joghurt, Frischkäse etc. wird es schon schwieriger, wenn man nicht auf sehr künstliche Produkte zurückgreifen will.
Was ist denn deine Motivation, dich vegan ernähren zu wollen? Und warum möchtest du kein Soja essen? Meine Lösung wäre ja: ab und zu Sojaprodukte und ansonsten Milchprodukte „abgewöhnen“ – es ist alles Gewöhnungssache, auch der Geschmack!
Liebe Grüße, Daniel
Alice
Hallo Daniel
Geht mir genauso, ich weiß dass vegetarisch/vegan eine „Einbahnstraße“ ist, danach kommt bestenfalls noch raw-vegan, aber mehr nicht. Am Anfang dominierten auch fast nur die ethisch -moralischen Gründe, mittlerweile sind es aber ganz viele gesundheitlich die mich definitiv dabei bleiben lassen. Viele Allergien verschwanden zwar langsam aber stetig durch die vegetarische Ernährung vor gut 20 Jahren, aber vegan bin ich alle los. Meine Haut juckt nicht mehr wenn ich Hunden begegne und ein paar Haare abbekommen, kein Asthmaspray, Heuschnupfen, tränende Augen…. sind tierische Nahrungsmittel es wert auf Freibad, laufen im sommerlichen Park und Wald zu verzichten und in einem stickigen Fitnessstudio gegen teures Geld aufs Laufband umzusteigen? Nein, der Preis wäre mir zu hoch.
Außerdem wird mir schon vom Geruch von Milch und Eiern übel, KalaNamak war ein Fehlkauf, ich war bereits 1 Jahr vegan und bin würgend zum Klo gerannt als ich die Packung geöffnet habe. Ich hatte noch Käse im Kühlschrank, der Versuch nach 1 Woche vegan es aufzuessen da teuer bezahlt ist gescheitert, es war nur widerlich schleimig und ich hab es dann lieber verschenkt, es ging nicht mehr.
GLG Alice
Daniel Roth
Hi Alice, ich denke auch dass es nach den Erfahrungen vieler Vegan-Umsteiger kein zurück mehr gibt. Mich könnte jedenfalls nichts mehr zu tierischen Lebensmitteln zurücktreiben. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Ernährungsumstellung sind sicherlich sehr individuell – einige spüren mehr davon, andere weniger. Das kommt natürlich auch darauf an, wie viele gesundheitliche Probleme man vor der Umstellung hatte. Ich bin z.B. überzeugt davon, dass meine Hautprobleme an den Händen durch die vegane Ernährung verschwunden sind – und die hatte ich seit meiner frühesten Kindheit!
Katrin und ich sind übrigens große Fans von Kala Namak Salz – wir lieben unser Avocadobrot oder den Rühr-Tofu mit dem Zeug noch mehr als zuvor, und das obwohl uns schon beim Gedanken an Eier übel wird 🙂 Wir sind halt (zum Glück) alle verschieden 🙂
LG, Daniel
Alice
Vegane Grüße aus Würzburg vom Main!
Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt und werds aufbrauchen, aber irgendwie kein Must-Have. Rührtofu und Avocade mag ich fast lieber mit Kräutersalz 🙂 Ausnahmen bestätigen die Regel, ich war Anfang des Jahres in einer Reha-Klinik und habe eine Dame kennengelernt die nach 6 Monaten von vegan zurück zur Allesesserin ist. Dafür konnte ich eine Milcheiweißallergikerin mit Hefeschmelzrezept statt Käse-freier Pizza versorgen und Käsekuchen aus Sojajoghurt. Dieses Minus-L Zeugs bringts in dem Fall auch nicht, und in meinen Augen kann der Kram und die Laktasetablette nicht teuer genug sein 🙂
LG Alice
Alice
Ich gehe ja bald wieder wegen der Magersucht ins Krankenhaus und bin mal gespannt wie die auf vegan plus mind 3-4 mal die Woche 10 km – Runs reagieren. Ich freue mich schon darauf die Ernährungstussi zu fragen, warum Kasein z. B. für die menschliche Ernährung wichtig sein sollte – Calcium ist ja in vielen pflanzlichen Quellen und es wurden sogar mal meine Blutwerte gemessen, auch nach 2 Jahren kein Mangel trotz häufiger Mangel-Unter-Ernährung.
Martina
Hallo Ihr Lieben,
lange habe ich mir überlegt, ob ich zu einem Punkt dieses Themas meine Meinung abgeben soll oder nicht. Es geht um das Thema „ Spiritualität“. Nun schreibe ich doch mal darüber, was Spiritualität für mich selbst bedeutet. Ich bin übrigens der festen Überzeugung, dass Ihr sehr spirituelle Menschen seid, auch wenn Ihr nicht wirklich daran glaubt und nichts davon haltet. Spirituell sein bedeutet für mich, wie ich mir selbst, meinen Mitmenschen, den Tieren und auch der Natur begegne. Schon allein daran, dass ihr vegan lebt, Euren Körper durch Sport fordert und fördert und nun wirklich keine oberflächlichen Menschen seid (sprich: Euch Gedanken über Euch und Eure Mitmenschen macht), zeichnet Euch als spirituelle Menschen aus.
Von der Institution Kirche und seinem „Bodenpersonal“ halte ich persönlich auch nicht viel, denn auch da kommt es wieder darauf an, wie diese Menschen selbst leben ( Vorbildfunktion)und was sie anderen anraten; welche Dogmen dahinter stecken. Wir haben alles was wir brauchen in uns selbst und wir brauchen keinen Vermittler zwischen Himmel und Erde, wir dürfen uns nur wieder daran erinnern, wer wir wirklich sind.
Da wir alle miteinander verbunden sind, kommt immer genau das auf uns zu, was gut für uns ist und womit wir in Resonanz gehen. Alles was uns hier „passiert“ und was wir im Außen sehen und erleben, hat mit unserem Innersten zu tun. Wir sind hier um zu wachsen und zu reifen und uns zu „ entwickeln“. Das ist es, was Esoterik eigentlich meint. NUR ….was daraus gemacht wird ist nicht das, was es ursprünglich bedeutet. Diese „ Szene“ will auch meist „ Dein Bestes“ von Dir ( in Form von Geld und Ansehen) und der Konkurrenzkampf ist sehr groß. Die angeblichen Gurus meinen spiritueller und weiter zu sein und jeder gilt nur etwas, wenn er diesen und jenen Kurs besucht hat. Diese ESOszene ist zum Großteil sehr vermarktet und unterscheidet sich in vielen Dingen nicht wesentlich von den Kirchen.
Jesus Christus war ein Essener, der vegetarisch lebte ( vielleicht auch vegan) in einer Art Gemeinschaft mit ebenso denkenden eingeweihten Menschen zusammengelebt hat und Dinge praktizierte, die mit dem, was uns die Kirche vermitteln will kaum noch was zu tun hat. Jesus wollte uns vermitteln, dass die Liebe das wichtigste im Leben ist und wir Menschen uns darin immer weiter entwickeln sollten. Das war die eigentliche Christuslehre. Was daraus gemacht wurde, sieht man ja. Jesus soll ja auch angeblich mit Maria Magdalena verheiratet gewesen sein, was ich selbst auch glaube.
Auch die Katharer waren für mich die Urchristen und sie wurden ausgerottet und verfolgt, weil sie den damaligen Kirchenmännern nicht in den Kram paßten. Hierzu gibt es einen sehr guten Text von ihnen:
http://www.kirche-der-liebe.de/index.html
Jesus selbst glaubte an die Wiedergeburt. Diese war bis zum 5. Konzil von Konstantinopel um 533 nach Chr. Noch Bestandteil der Bibel.
Man könnte da sehr viel mehr darüber schreiben, aber das würde den Bogen überspannen.
Die eigentliche, ursprüngliche Botschaft meines Statements ist die, dass wir keinen außen herum brauchen, der unser Guru oder Pfarrer oder sonst wer ist und über uns steht. Jeder Mensch, dem wir begegnen hat uns was zu sagen. Wir bekommen da einen Spiegel vorgesetzt. Umso besser wir mit unserem eigenen Leben klar kommen; uns selbst lieben lernen; die anderen Menschen so annehmen wie sie sind und Frieden in unserem Umfeld, unserer Familie, im Freundeskreis schaffen; auf unsere Gedanken und unsere Ernährung ( auf unser ganzes Leben achten) umso spiritueller werden wir. Das bedeutet natürlich auch oft „harte Arbeit“ an uns selbst, Achtsamkeit, Blokadenlösung und Veränderung.
Hier noch ein interessanter Beitrag auf SEIN.de
http://www.sein.de/spiritualitaet/bewusstsein/2014/was-bedeutet-spirituell-fuer-dich-.html
Ich hoffe nun nicht selbst als Guru aufgetreten zu sein, denn das ist nicht in meinem Sinne. 🙂
Ich grüße Euch herzlich,
Martina
Lutz
Hallo Daniel,
danke für Deine Geschichte, wie Du zum Veganer wurdest. Sehr überzeugend geschrieben, wie ich finde. Deckt sich sowohl mit meiner eigenen Einstellung, als auch Erfahrung. Jeder einzelne solcher Berichte/Artikel führt vielleicht dazu, dass sich Nicht-Veganer irgendwann doch einmal mit dem Thema beschäftigen. Viele sind und bleben allerdings beratungsresistent, auch das ist meine Erfahrung.
Wer aber sagt: „Ich halte wenig von alternativer Medizin“, verhält sich m.E. ähnlich wie jemand, der davon überzeugt ist, man brauche Fleisch zum Leben. Die Schulmedizin – und damit den Wahnsinns-Apparat „Gesundheitswesen“ (treffender wäre die Bezeichnung „Krankheitswesen“) zu hinterfragen, führte bei mir zu einer Entwicklung, die vergleichbar ist mit dem Weg zur veganen Ernährung. Ohne hier missionieren zu wollen, empfehle ich zum Beispiel die Seiten von René Gräber (http://renegraeber.de/) oder Dr. Johann Georg Schnitzer (http://www.dr-schnitzer.de/).
Nein, ich werde weder von Herrn Gräber, noch von Herrn Dr. Schnitzer bezahlt, ich kenne beide nicht einmal persönlich. Wer jetzt sofort einwendet, solche Seiten dienten grundsätzlich kommerziellen Zwecken, dem möchte ich erwidern, dass dies tatsächlich zum Teil durchaus der Fall ist – aber muss deshalb der Inhalt verkehrt sein? Durch das Internet haben wir heute die Möglichkeit, uns zu jedem beliebigen Thema durch Recherche ein eigenes Bild zu machen. Hinsichtlich der Schulmedizin kann ich das jedem nur wärmstens empfehlen. Man braucht gar nicht lange suchen: Unter den Kommentaren hier finden sich mehrere, die über sehr positive Veränderungen ihrer Gesundheit durch vegane Ernährung berichten. Frage: Kennt jemand einen Arzt, der empfiehlt, Fleisch und Milchprodukte aus Gesundheitsgründen vom Speiseplan zu streichen?
Andreas
Hallo Daniel, hallo in die Runde,
in der vergangenen Woche bin ich über einem Artikel in der Berliner Zeitung hängen geblieben und musste erstmal über das eine oder andere nachdenken (http://www.berliner-zeitung.de/ernaehrung/veganer-in-berlin-warum-veganes-leben-unsinn-ist,10839402,31296926.html).
Wenn auch der Artikel in weiten Teilen sehr provokant geschrieben ist und ich hier nicht die Aspekte „Lichtköstler“ und „millionenfach getötete Würmer“ vertiefen möchte, über die ich eher schmunzeln musste, haben mich als Vegan-Anfänger doch zwei Aspekte zum Nachdenken gebracht: Gibt es einen veganen Ackerbau, der ohne das Düngen mit tierischen Ausscheidungen auskommt? „Normale“ pflanzliche Produkte, auch im Bioladen, zu kaufen bedeutet dann doch auch immer, dass es auch eine Tierhaltung geben muss!?
Zu dem Aspekt Kupfer und Knochenleim aus Schlachtabfällen habe ich erstmal gegoogelt, da mir dieser Zusammenhang bisher vollkommen unbekannt war (tja, bin halt V-Anfänger 😉
Wenn vegan bedeutet, keine Tiere und deren Produkte direkt zu verzehren, geht das ja noch recht leicht. Ganz ohne Tierhaltung scheint es aber in unserer industriellen Welt nicht mehr zu gehen, oder?
Leicht frustriert gehe ich jetzt erstmal laufen. Und selbst das ist wahrscheinlich nicht vollständig vegan. Versuche wenigstens, auf keine Schnecken zu treten 😉
Gruß
Andreas
Daniel Roth
Hallo Andreas, ich hab echt überlegt ob ich auf den Link klicken sollte, weil ich solche Artikel eigentlich nicht mehr lesen will. Habs dann aber doch gemacht 🙂 Wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre könnte ich glatt drüber lachen – da steht so unglaublich viel Unsinn drin, dass man das eigentlich nicht ernst nehmen kann.
Mit der Dünger-Thematik kenne ich mich nicht gut genug aus, aber allgemein sehe ich es wie Susanne: Es kann nie darum gehen, 100%ig vegan zu leben – das wird nicht funktionieren. Andererseits: Der Mensch kann zum Mond fliegen, warum sollte er dann nicht auch eine Landwirtschaft ohne tierischen Dünger entwickeln können, wenn er es wirklich will?
Viele Grüße
Daniel
Susanne
Hi Andreas,
erst einmal bin ich total froh, dass Du Dich für den Veganismus entschieden hast, denn auf jeden einzelnen kommt es an. Ich hoffe, Katrin und Daniel haben nichts dagegen, wenn ich mich hier so ungefragt einmische.
Zu Deiner ersten Frage: Ja, es gibt den sogenannten bio-veganen Ackerbau, der, wie sich herausgestellt hat, langfristig besser für die Umwelt und sogar ertragreicher sein kann. Hier Infos dazu: http://biovegan.org/tierhaltung-ist-oekologisch-nicht-notwendig/
Die zweite Frage berührt ein sehr empfindliches Thema. Es wird Veganern gern vorgeworfen, sie seien scheinheilig, da es ja nicht möglich sei, zu 100 Prozent auf tierliche Produkte zu verzichten. Interessanterweise wird sonst von niemandem erwartet, 100%ige Perfektion zu erreichen, weil einfach klar ist, dass das in keinem Lebensbereich möglich ist. Das kann aber kein Grund sein, nicht wenigstens zu versuchen, so viel wie nur irgend möglich zu erreichen.
Manchmal hilft es, sich die Definition des Veganismus, wie sie von Donald Watson geprägt wurde, in Erinnerung zu rufen:
„Das Wort ‚Veganismus‘ bezeichnet eine Philosophie und Lebensart, die versucht, so weit wie möglich und praktisch durchführbar, alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden und darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zu fördern, was Menschen, Tieren und der Umwelt zum Vorteil gereichen soll.“
In unserer Gesellschaft ist die Tierausbeutung derart perfektioniert und verinnerlicht, dass tierliche Produkte in großen und manchmal auch verschwindend geringen Mengen nahezu überall anzutreffen sind. Das liegt aber mit Sicherheit auch daran, dass diese Stoffe, wie Knochenleim aus Schlachtabfällen, durch die riesigen Mengen getöteter Tiere als sehr billige Nebenprodukte anfallen. Je mehr Veganer es gibt auf dieser Welt, desto geringer wird die Nachfrage nach Tierprodukten, desto weniger wird getötet werden und umso teurer werden auch diese Nebenprodukte werden. Spätestens, wenn diese nicht mehr profitabel eingesetzt werden können, werden sie durch andere Produkte ersetzt werden. Das eine zieht das andere nach sich. Und darum ist es so wichtig, „wo immer möglich und praktisch durchführbar“ vegan zu leben. Den größten Einfluss haben wir nun einmal über die Nahrungsaufnahme, die Kleidung, die Hygieneartikel und dergleichen. Da kann man am meisten bewegen und so Veränderungen anstoßen.
Natürlich gibt es Grauzonen und wenn wir ehrlich sind, dann sind wir selbst unsere schärfsten Kritiker. Wir werden immer versuchen, das maximal Mögliche zu tun. Die Nicht-Veganer versuchen es ja nicht einmal und schlagen mit dieser 100%-Keule nur deshalb zu, um sich nicht ihrer eigenen Verantwortung stellen zu müssen. Kein Grund, sich verunsichern zu lassen.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig behilflich sein.
Daniel Roth
Liebe Susanne, natürlich darfst du dich hier „einmischen“ – du hast es perfekt auf den Punkt gebracht, genau das ist auch meine Einstellung zu diesem Thema!
Susanne
Dann ist ja alles gut. Danke. 🙂
Sophia
Ich fand es schön, deinen Kommentar zu lesen und stimme dir in allem zu.
Annette
Hi Daniel,
ich möchte fragen, ob ich diesen Beitrag ausdrucken und bei mir auf der Arbeit im Aufenthaltsraum auf den Tisch legen darf. Ich finden deinen Artikel nämlich sehr lesenswert und könnte vielleicht bei einigen Mitarbeitern zum Nachdenken anregen. Dadurch geschieht es etwas anonym, selbst wenn schon viele wissen, dass ich vegan bin, muss ich mich dann nicht selbst in den Diskussionsmittelpunkt bringen. Sondern es kann darüber diskutiert werden, ohne gleich persönlich zu werden. Außerdem finde ich es eine super Werbung für euren Blog, den ich gerne regelmäßig besuche.
Liebe Grüße
Annette
Daniel Roth
Hallo Annette, klar kannst du das machen!
Liebe Grüße
Daniel
Neffe
Hallo Leute,
ich lebe seit Jahren minimalistisch und bin vor 7 Jahren nach einem ersten mißglückten Versuch Vegetarier geworden und lebe heute überwiegend vegan. Ich muß aber sagen das ich hin und wieder auch „nur“ vegetarisch esse, weil 100% vegan (vor allem wenn man unterwegs ist) nicht immer möglich ist.
Aber ich frage mich oft, ob wir überhaupt etwas bewirken? Der Konsum von Fleisch und Tierprodukten geht hier in Deutschland und den anderen Industrieländern seit Jahren allmählich zurück aber die Exportzahlen steigen stetig an. Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan und trotzdem werden nicht weniger Tiere geschlachtet.
Und auch in meinem Familien, Freundes und Bekanntenkreis bin ich der einzige der so lebt. Ich stoße da immer wieder auf totales Unverständnis und muss mich rechtfertigen worauf ich allmählich keinen Bock mehr habe. Das geht sogar soweit das meine Schwiegermutter meiner Freundin (die Flexitarierin ist) versucht die Beziehung mit mir auszureden.
Natürlich werde ich mein Leben weiter so leben wie ich will aber es wird einem halt nicht leicht gemacht.
Susanne
Manchmal ist es sehr schwer, nicht den Mut zu verlieren. Ich denke aber schon, dass es immer mehr Veganer werden und irgendwann wird der sogenannte Tipping Point erreicht sein. Vielleicht sogar schon eher, als wir zu hoffen wagen.
„Die Wissenschaftler vom Rensselaer Polytechnikum habe herausgefunden, dass, wenn nur 10 Prozent einer Bevölkerung von etwas felsenfest überzeugt sind, diese Überzeugung immer von der Mehrheit der Gesellschaft übernommen wird.“
http://www.sciencedaily.com/releases/2011/07/110725190044.htm
An solche Erkenntnisse klammere ich mich seelisch und freue mich über alle, die vegan werden und bleiben, und über jede Webseite wie diese hier, die es Interessierten leicht(er) macht, sich im veganen Leben zurecht zu finden.
Darum hier gleich noch ein dickes Dankeschön an Katrin und Daniel. 🙂
Jutta Luna
Hallo Daniel,
dein Artikel ist mir sehr nahe gegangen und hat das, was ich empfinde, in Worte gefasst. Ich bin seit 27 Jahren Vegetarierin, seit 5 Veganerin, und schon seit Jahrzehnten im Tierschutz aktiv. Ich kann jedem Leser nur sagen, wenn man jemals ein krankes Tier in seinen Händen gehalten hat, wird man wissen, dass es leben will. Wenn man sieht, wie ein Muttertier sich um seine Jungen kümmert und trauert, wenn sie ihm entrissen werden, wird darin keinen Unterschied zwischen einem Menschen und Tier erkennen können. Was die Menschen den Tieren antun, ist so unendlich grausam, dass es nur geduldet wird, weil unsere Gesellschaft es sehr gut versteckt. Es wird hinter Mauern und gesellschaftlichen Verhaltensmustern versteckt, doch wenn man für sich selbst denkt und diese „Aha“ Erlebnisse zulässt, ist man zutiefst erschüttert, dass man es selbst so lange nicht gesehen hat und das unsere Mitmenschen uns für unser Mitgefühl jetzt auch noch lächerlich machen und angreifen. Vegan zu werden ist wahrlich eine Grenzerfahrung. Aber ich wollte niemals wieder zurück in den Zustand der Ignoranz und Gefühlslosigkeit.
Daniel Roth
Vielen Dank für deinen Beitrag und deinen Einsatz für die Tiere, Jutta!
Johann
Hallo Daniel!
Du hast es auf den Punkt gebracht: Schon ein Vegetarier spart indirekt mehr Energie als ein fleischesser, der sein Auto stehen läßt. Und ein Veganer könnte beinahe Porsche fahren und dennoch eine einigermaßen günstige Energiebilanz erreichen…;-)
Uta
Hallo Daniel und alle anderen Schreiberlinge,
ich hab mich jetzt mal durch den Beitrag und fast alle Kommentare geackert. Sehr, sehr interessant. Ich bin gerade dabei meine Ernährung zumindest erstmal auf vegetarisch umzustellen. Von zeit zu Zeit inzwischen bereits vegan. Ein Aspekt der mich wirklich interessiert sind Medikamente. Dazu konnte ich von euch noch nichts lesen. ich bin chronisch krank und dauerhaft auf Medikamente angewiesen. Die sind nun mal wie jeder vermutl. weiß sehr oft mit tierischen Produkten zersetzt. Lehnt ihr dies ab oder wie geht ihr damit um? Und nein, diese Erkrankung läßt sich nicht durch eine vegane Ernährung beeinflussen. Dies gilt ja eher nur für die sogenannten westl. Luxuserkrankungen. Ich hätte auch noch eine Buchempfehlung für euch, die mir kürzlich ein netter Twitterer gab. „China Study“ von Thomas Campell
Daniel Roth
Hallo Uta, vielen Dank für deinen Kommentar und die Buchempfehlung – die China Study kennen wir schon, es war eines der ersten Bücher, die wir damals nach bzw. während unserer Umstellung auf die vegane Ernährung gelesen hatten.
Natürlich versuchen wir im Alltag, so weit wie möglich auf alles tierische zu verzichten, und dabei achten wir auch auf Kosmetika, Gelatine in Vitaminkapseln usw. Wenn wir aber in deiner Situation wären, würden wir unserer eigene Gesundheit definitiv erstmal Vorrang geben und damit auch kein schlechtes Gewissen haben. Wenn es uns möglich wäre, dann würden wir sicherlich irgendwann anfangen, zu recherchieren, ob es von den Medikamenten auch vegane Varianten gibt. Aber wenn nicht, dann könnten wir damit leben.
Liebe Grüße, und alles Gute für dich!
Daniel
Peter
Hallo alle zusammen!
Wenn in der Zeitung ein Bericht über Tierquälerei stand, oder im Fernseher ein Bericht über Tierquäler kam, dachte ich immer, was gibt es doch für Drecksäcke an Menschen.
Eines Tages dachte ich über mein eigenes Konsumverhalten nach und recherierte.
Kam dann zum Schluß:
Mit welchem Recht verurteile ich jenen Tierquäler? Bin ich der bessere Mensch weil ich Tiere liebe und keine quäle?
Meine Erkenntnis: Ich war nicht besser als jene Tierquäler!
Ich aß Fleisch und war daher mitverantwortlich, dass Millionen Tiere qualvoll hier in Deutschland ihr Leben lassen mussten.
Ich aß Fisch und war mitverantwortlich, dass Milliarden Fische, Robben, Wale Delphine usw. qualvoll verendeten.
Ich aß ihre Eier und trank ihre Milch, schlief auf Daunen und trug Leder/Pelz. Ich war mitverantwortlich, daß diese Tiere qualvoll gehalten, ausgebeutet und getötet wurden.
Ich wurde von heute auf morgen Vegetarier! Heute bin ich Veganer.
Für mich gibt es keine Tiere mehr 1.Klasse (zum streicheln und lieb haben) und 2.Klasse. (zum essen) Heute sind für mich alle Tiere 1.Klasse!
Ich kann es nicht verhindern, dass ich versehentlich auf einen Wurm, Käfer, Ameise etc. trete.
Das gibt mir aber noch lange nicht das Recht, mich mit Absicht wie ein Berserker in der Welt aufzuführen.
Dass eine unvorstellbare Zahl an Tieren, die Tag für Tag nur des Geschmackes wegen, getötet werden, kann ich heute nicht mehr verstehen.
Viola
Hallo Daniel,
Der Blogbeitrag ist zwar schon etwas älter. Trotzdem noch einmal Danke dafür! Ich bin gerade dabei meine Ernährung auf rein pflanzlich😉 umzustellen. Es gelingt mir ganz gut, so lange ich für mich selber koche. Wie seid Ihr am Anfang damit umgegangen, wenn Ihr bei Freunden oder Familie gegessen habt? Habt Ihr selbst etwas mitgenommen?
Zum Thema Religion und Systemkritik: Kennt Ihr das Buch Gott 9.0? Ich habe es auch als Nicht-Christ gelesen. Es erklärt sehr viel über die Entwicklungsstufen von Menschen, Gesellschaft und Religionen. Seitdem denke ich, dass es unendlich wichtig ist, sich konsequent weiter zu entwickeln. Veganismus ist dabei ein logischer Baustein.
Viele Grüße, Viola